Kann HCD-Coach Josh Holden auch Krise?
«Die Resultate jetzt gehen auf mich»

Der HCD schwächelt, was die offensive Vollstreckung betrifft. Zuletzt setzte es sechs Niederlagen in Folge ab. Trainer Josh Holden sagt, was er von den Spielern fordert.
Publiziert: 06.01.2025 um 18:51 Uhr
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Davoser Jubelszenen gab es in letzter Zeit nicht oft zu sehen.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus

Auf einen Blick

  • HCD-Trainer Josh Holden spricht über Krisenmanagement und Fehlerkultur
  • Er betont die Wichtigkeit, Fehler abzuhaken und 60 Minuten engagiert zu bleiben
  • Zwei gewonnene Spiele am Spengler Cup durchbrechen Liga-Pleitenserie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Blick: Josh Holden, eine neue Situation für Sie. Können Sie auch Krisen-Management?
Josh Holden: Ich glaube, das haben wir letzte Saison schon durchgemacht und bewiesen, als die ersten 29 Spiele nicht ideal waren. Unsere Ausgangslage war nicht gut, aber wir haben einen Weg gefunden, um da rauszukommen. Die Resultate jetzt gehen auf mich, das ist mein Job. Das sage ich auch den Spielern so. Sie aber müssen die Verantwortung auf dem Eis übernehmen. Wir machen Fehler, die oft zu Gegentoren führen. Ich versuche, die Spieler zu ermutigen, die Fehler, die zum Hockey gehören, abzuhaken und nicht zu lange im Hinterkopf zu behalten.

Sie meinen individuelle Fehler.
Ob individuell oder als Team: Unser System basiert darauf, dass sobald einem Spieler ein Fehler unterläuft, der nächste da ist für dessen Absicherung.

Was fordern Sie sonst noch?
Dass wir 60 Minuten aktiv und engagiert bleiben. Wenn wir das tun, geben wir uns die Chance, im Spiel zu bleiben. Auch das haben wir schon bewiesen.

Was macht eine solche Niederlagenserie mit einem Trainer?
Ich definiere mich nicht über die Resultate, wir haben einen grösseren Plan. Es war nicht immer alles nur schlecht. Es waren einfache Fehler, die uns Tore gekostet haben. Aber für mich als Trainer ändert das nichts daran, wie ich arbeiten möchte. Es bringt mich höchstens dazu, noch intensiver darüber nachzudenken, was wir anpassen müssen. Ich versuche, den richtigen Draht zu den Spielern zu finden und ihnen die entscheidenden Inputs zu geben, damit wir wieder vorwärtsgehen können. Wir müssen durch dieses Feuer auf die andere Seite kommen.

Es ist die längste Niederlagenserie, die Sie erlebt haben.
Ja, aber wir haben dazwischen am Spengler Cup zwei Spiele gewonnen und waren nur fünf Minuten vom Final-Einzug entfernt. Um die Titelverteidigung zu spielen, hätte dem Team wieder Selbstvertrauen eingehaucht.

Sie erwähnen das Selbstvertrauen. Meistens verliert man es schneller, als es wieder aufgebaut wird. Oder wie sehen Sie das?
Selbstvertrauen ist die eine Sache. Für mich geht es um einen strikten Plan, den man hat. Bleibt man innerhalb dieses Plans, kann man danach bewerten, was bei der Ausführung gut und schlecht war. Denn es ist nie alles nur schlecht. Wir streichen das Positive heraus, das ist die Art, wie ich coachen möchte. Wie nach dem Spiel in Zug. Zehn Minuten lang haben wir geschlafen, den Rest des Spiels haben wir kontrolliert. Analytisch gesehen zeigten wir eine gute Defensivleistung. Was mich meine Zeit als Spieler gelehrt hat: Hadert man mit dem Selbstvertrauen, zieht man sich eher zurück. Das soll nicht passieren, deshalb versuche ich, nahe bei den Spielern zu bleiben und ihnen noch mehr Feedback zu geben.

Wo sehen Sie denn das Hauptproblem? Besteht in der Defensive oder Offensive mehr Handlungsbedarf?
Wenn ich mir unsere letzten beiden Spiele anschaue, zählt die Defensivleistung zu den zehn besten der Saison. Wir haben gut verteidigt, aber sieben Tore kassiert. Schauen wir auf den Herbst mit den zahlreichen Siegen zurück, da hatten wir einfach einen Lauf und das Puck-Glück auf unserer Seite. Als wir 6:2 gegen Lausanne gewannen, hatten wir nur 18 Torchancen und waren supereffizient. Gegen Ajoie schossen wir bei 21 Torchancen kein Tor. Aber die Chancen sind da. Ums Skoren mache ich mir keine Sorgen. Jetzt stehen wir alle mit einer Axt vor einer dicken Holztür, hämmern dran und wollen uns da durchschlagen. Wenn uns das gelingt, kann eine Torflut entstehen. Schaffen wir das, ist das fürs Team eine wichtige Erfahrung mehr für die Zukunft.

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Mannschaft
SP
TD
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1
Lausanne HC
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35
20
69
2
SC Bern
SC Bern
35
20
64
3
HC Davos
HC Davos
37
21
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4
ZSC Lions
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32
30
62
5
EHC Kloten
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36
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6
EV Zug
EV Zug
35
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7
SCL Tigers
SCL Tigers
35
5
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8
HC Fribourg-Gottéron
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SC Rapperswil-Jona Lakers
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EHC Biel
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Genève-Servette HC
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45
12
HC Ambri-Piotta
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35
-20
45
13
HC Lugano
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34
-22
42
14
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