Auf einen Blick
- Ladehemmungen beim HC Davos
- Ausländische Spieler erzielen Grossteil der Tore
- In sechs Spielen insgesamt nur sechs Treffer erzielt
Der HC Davos hält in der Tabelle den Anschluss ans Spitzentrio. Kein Grund zur Sorge also? Vielleicht auf den ersten Blick. Denn die Davoser sind nach einem goldenen Herbst mit Siegesserien in einen harten Winter geschlittert und haben zuletzt sechsmal in Serie verloren. Das Alarmierende dabei: In sechs Spielen haben die Bündner insgesamt nur sechs Tore geschossen. Zuletzt mehr als drei Treffer in einem Match erzielt haben sie am 28. November beim 6:2-Sieg gegen Lausanne.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt klar, dass beim HCD die Ausländer fürs Vollstrecken zuständig sind: Matej Stransky (Tsch) hat 18 Tore auf seinem Konto, der derzeit verletzte Filip Zadina (Tsch) 15, Topskorer Adam Tambellini (Ka) 13 und Verteidiger Julius Honka (Fi) 9. Als beste Schweizer folgen Valentin Nussbaumer und Tino Kessler mit je 6 Treffern. Captain Andres Ambühl beispielsweise steht bei einem Tor in 33 Spielen. Sind die Davoser zu stark auf die Treffsicherheit ihres ausländischen Personals angewiesen? Wo sind die Schweizer, die dann in die Bresche springen können?
«Ausländer sollen Unterschied ausmachen»
Enzo Corvi, der gegen den EVZ nach 20 torlosen Partien erstmals wieder eingenetzt hat, beantwortet die Fragen so: «Ich habe nicht das Gefühl, dass wir von den Ausländern abhängig sind, wir haben vier starke Linien. Aber natürlich sind die Ausländer da, um den Unterschied auszumachen, sie spielen zudem viel Powerplay.»
Obwohl auch ihm nach gewissen Aktionen im Match gegen Zug der Frust anzusehen ist und er seinen Stock zerschmettert – seine Ladehemmung belaste ihn nicht. «Mir spielt es wirklich keine Rolle, wer die Tore schiesst. Hauptsache, wir gewinnen die Spiele irgendwie.»
Corvi hat «keine Panik»
Tut der HCD derzeit aber nicht. «Weil wir zu wenig Tore schiessen, Power- und Boxplay nicht mehr so gut funktionieren. Wir brauchen mehr dreckige Tore», so Corvi. So viel zum Sportlichen. Trotz der Pleitenserie hat man den Eindruck, dass die Bündner gelassen bleiben. Der Center verneint dies nicht. «Wir haben keine Panik, weil wir wissen, dass wir es besser können. Darum bleiben wir ruhig. Wir kommen nur zusammen aus dieser Negativspirale.»
Aufs Spiel gegen Zug bezogen führt der 32-Jährige an, dass man nach dem völlig verpennten Start versucht habe, zu reagieren. «Aber wir kämpfen nicht füreinander, die Emotionen auf der Bank waren nicht da.» Punkte, die in der aktuell schwierigen Situation aufrütteln sollten. Zudem ist es die bisher längste Niederlagenserie unter Trainer Josh Holden (46, Sz/Ka), im Oktober 2023 hat es vier Pleiten in Folge abgesetzt.
Doch Denk- oder Verschnaufpausen bekommen die Davoser nicht, am Dienstag (Lakers) und Donnerstag (Fribourg) stehen die nächsten Partien an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 35 | 20 | 69 | |
2 | ZSC Lions | 31 | 31 | 61 | |
3 | SC Bern | 34 | 19 | 61 | |
4 | HC Davos | 35 | 18 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 35 | -6 | 57 | |
6 | EV Zug | 34 | 19 | 53 | |
7 | SCL Tigers | 34 | 6 | 51 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 34 | -5 | 48 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 35 | -11 | 47 | |
10 | Genève-Servette HC | 32 | -1 | 45 | |
11 | EHC Biel | 33 | -4 | 43 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 34 | -21 | 43 | |
13 | HC Lugano | 33 | -21 | 42 | |
14 | HC Ajoie | 33 | -44 | 30 |