Das Lachen wäre ihm nach dem 4:1-Sieg gegen Biel noch stundenlang im Gesicht geblieben – wenn er denn könnte. Doch der erst Ende Januar im Probetraining erlittene und operierte Kieferbruch schmerzt Thomas Rüfenacht noch immer. Auch beim Sprechen. Trotzdem redet der Stürmer, der von Ambri diese Comeback-Chance bekommen hat, gerne über diese, seine verrückte Geschichte.
Im Februar 2020 schiesst Rüfenacht, damals im SCB-Dress, sein letztes Tor in der National League. Am Samstag trifft er abgeklärt zum 3:1 in Biel. Dazwischen liegt eine Leidenszeit von drei Jahren mit zwei Comeback-Versuchen bei Bern. Seine Gefühle im Moment des Torerfolges? «Einfach unglaublich», so Rüfenacht, «das ist Wahnsinn, verrückt! Es war ja nicht einfach ein Emptynetter.»
Dass er diese Emotionen nochmals spüren darf, hat der 37-Jährige seinem unbändigen Willen zu verdanken, nach der schweren Knie-Verletzung wieder auf höchstem Niveau spielen zu wollen. «Ich wollte es mir selbst und allen Skeptikern nochmals beweisen.» Und seine liebsten Menschen in seinem Umfeld sowie alle, die ihn auf dem Weg zurück unterstützt haben, stolz machen. Drei Jahre hat der Haudegen hart für dieses Comeback gearbeitet, «krank, gestört», nennt es Rüfenacht, «aber ich bin halt stur».
Zu sehr hat der einstige Nationalspieler das Mannschaftsleben vermisst, «die Zeit in der Garderobe, die Carfahrten. Das Spiel». Die Entschlossenheit und der innige Wunsch, das alles nochmals zu erleben, hat ihn auf Kurs gehalten. Obwohl es Rückschläge gegeben hat. «Ich war in diesen drei Jahren auch mal am Boden, habe mich gefragt, was ich hier eigentlich mache.»
Doch die stundenlangen und einsamen Trainings zahlen sich nun aus. Das Knie hält. Rüfenacht hat genug Muskeln und Stabilität aufgebaut, dass er es in der NL nochmals wissen will. Für die Möglichkeit ist er Ambri unendlich dankbar. Wie auch dem EHC Olten (SL), dem EHC Mirchel (2. Liga) und EHC Worb (4. Liga), wo man ihn mit offenen Armen für die Eistrainings empfangen hat.
Sein Comeback steht nach dem Trainingsunfall Ende Januar für wenige Stunden auf der Kippe. Der Schlittschuh eines fallenden Mitspielers trifft ihn am Kinn, der Unterkieferknochen bricht. Bei Rüfenacht fliessen die Tränen. «Ich fragte mich, ob das ein Zeichen der Hockeygötter ist.» Er befürchtet, «jetzt ist fertig».
Doch nur zwei Tage danach wird er operiert, zwei Platten sind verschraubt. Die Ärzte geben grünes Licht, sofern ihn der Druck im Kiefer nicht stört. Zehn Tage ernährt er sich von Flüssignahrung, dann stattet ihn Ambri mit einem Vertrag bis Saisonende aus. Und das Hockey-Märchen nimmt seinen Lauf. «Das letzte Kapitel ist aber noch nicht geschrieben», so Rüfenacht, «jetzt gehts ums Team. Wir wollen noch etwas erreichen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |