HCD-Sportchef Jan Alston (54) sagt über Valentin Nussbaumer (23): «Ein junger Spieler, der aufgeblüht ist. Dafür hat er hart gearbeitet.» Und dafür hat der Stürmer einen wegweisenden Entscheid getroffen. Doch von vorne.
Im Rahmen eines Spielertauschs wechselt Nussbaumer zusammen mit David Ullström (34, Sd) im Januar 2021 von Biel nach Davos. Perttu Lindgren (36, Fi) und Luca Hischier (28) gehen den umgekehrten Weg. Für Nussbaumer ist der Trade keine grosse Überraschung, einen Vertrag beim HCD hat er für die Saison 2021/22 da bereits in der Tasche.
Doch statt bei Davos durchzustarten, setzt den Jurassier eine langwierige Handverletzung immer wieder ausser Gefecht. Dennoch baut man auf das Talent. Im September 2022 verlängert Nussbaumer seinen Vertrag vorzeitig um vier Jahre bis 2027. Die folgende Saison beschreibt er als schwierig, «mit vielen Hochs und Tiefs». Dazu muss man wissen: Der einstige Junioren-Internationale ist sehr ehrgeizig. «Ich erwarte immer mehr von mir, mache mir selbst Druck.»
Der Druck blockiert ihn
Das rächt sich. Nussbaumer kommt nicht mehr klar mit der hohen Erwartungshaltung, die er an sich selber hat. Sie blockiert ihn. «Dabei wollte ich beweisen, dass ich den Vierjahresvertrag wert bin. Ich wollte das Vertrauen des Klubs zurückgeben.» Er sucht nach Lösungen, um sich zu verbessern. Aber in Sachen Trainingsintensität und -quantität ist er am Limit. Im Dezember 2022 fasst der junge Stürmer einen Beschluss, der sich als der wichtigste seiner bisherigen Karriere herausstellt: Nussbaumer wendet sich an die Mentaltrainerin Tina Dyck, mit der der Klub zusammenarbeitet.
«Ich war in einem Loch», sagt er, «diese Hilfe habe ich wirklich gebraucht.» Nussbaumer kann sich bei ihr alles von der Seele reden, das ihn belastet. Manchmal brauche man dafür eine neutrale Person, also nicht die Familie oder den Agenten. «Unser erstes Treffen war fast schon ein Notfall. Sie hat mich aus dem Loch gezogen, ich konnte alles rauslassen», erinnert er sich.
«Sie war für mich da»
Darauf, diese Hilfe im richtigen Moment in Anspruch genommen zu haben, ist Nussbaumer stolz. «Und dankbar bin ich, dass sie immer für mich erreichbar war, wenn ich jemanden zum Reden brauchte. Selbst nach den Spielen. Sie war für mich da, als ich im Loch war.»
Dycks Unterstützung ist für Nussbaumer der Gamechanger. Es geht aufwärts mit den Leistungen. Auch diesen Sommer über arbeitet er intensiv mit ihr zusammen. «Die Meetings waren anstrengend, sie stellte viele Fragen.» Der HCD-Stürmer kann besser mit allem umgehen und fängt sich.
Für Nussbaumer passt nun alles gut zusammen – im Team und vor allem mit dem neuen Trainer Josh Holden (45, Ka/Sz). Was das bedeutet, zeigt sich auf dem Eis: Nussbaumer spielt befreit auf, er ist hinter Matej Stransky (30, Tsch) der beste Torschütze der Bündner.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |