Der Captain der EVZ-Tormaschinerie
Kovar braucht den Schmerz, um gut zu sein

Jan Kovar (33) steht beim Zuger Offensivspektakel nicht im Rampenlicht der Torschützen. Der EVZ-Captain hat eine wichtige Rolle, für die er Anerkennung verdient – und vom Trainer bekommt.
Publiziert: 24.10.2023 um 10:02 Uhr
1/7
Der Bieler Tino Kessler hat sich EVZ-Captain Jan Kovar ausgesucht und piesackte ihn das ganze Spiel über.
Foto: Patrick Straub/freshfocus
RMS_Portrait_AUTOR_413.JPG
Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

30 Tore in fünf Spielen. Die Siegesserie krönt der EVZ mit einem Torfestival. Zwölf verschiedene Torschützen sind dafür verantwortlich. Obenauf schwingt Lino Martschini mit sechs Treffern vor Fabrice Herzog und Marc Michaelis mit je vier.

Wie erklärt Captain Jan Kovar dieses Offensiv-Feuerwerk? «Wir haben uns gefunden», sagt der Tscheche, «aber wir wissen gleichzeitig, dass es nicht ewig so weitergehen wird.» Er sei glücklich über die Power aller vier Linien, «Simion hat im vierten Sturm gespielt und ist für mich einer der besten Spieler in der National League», so Kovar nach dem 5:2-Sieg gegen Biel.

Auch Kovar will unter die Haut gehen

Und er selbst? Der 33-Jährige hat einen Treffer zu den 30 Toren beigesteuert. Zwar nicht in diesem Rampenlicht, spielt Kovar dennoch eine immens wichtige Rolle, die Anerkennung verdient. Von den Gegnern wird der Nationalstürmer permanent gepiesackt, im Duell gegen Biel haben sich mit Tino Kessler, Robin Grossmann und Beat Forster gleich drei Seeländer auf den EVZ-Captain eingeschossen und versuchen, ihm auf den Nerv zu gehen.

«Das ist Teil des Spiels», winkt er grinsend ab. Die blauen Flecken, die er nach intensiven Partien davonträgt, machen ihm nichts aus. Im Gegenteil, sie machen ihn fast schon stolz. Weil es ihm zeige, dass die Gegner ihn als so wichtig erachten, und ihn darum aus dem Spiel nehmen wollen. Auch er fährt ihnen gerne unter die Haut.

Wer einen Bären jagt...

Das kann EVZ-Trainer Dan Tangnes nur abnicken. In der fünften Saison ist der Norweger nun Kovars Coach und kennt ihn bestens. «Jan ist ein Krieger, er braucht das, um richtig gut zu spielen.» Wer einen Bären jage, müsse damit rechnen, dass es gefährlich werden könnte, wenns zu einem Zweikampf kommt. Er attestiert seinem Top-Center zudem die Fähigkeit, jeden seiner Mitspieler besser zu machen.

Der EVZ-Trainer betont nebst Kovars Robustheit und Spielübersicht auch noch dessen menschlichen Vorzüge. «Er nimmt die Mitspieler in die Pflicht, macht sich verantwortlich für den von uns angestrebten hohen Standard.» Der Captain sei einer jener Spieler, die die Zuger Gewinnermentalität mit aufgebaut habe. «Die macht mich stolz und holt uns aus so manchem Tief», so Tangnes. So viel Lob ist Kovar fast schon unangenehm. Er bringt es simpel auf den Punkt: «Ich bin gerne eine Nervensäge, aber ich schiesse auch gerne Tore.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
49
32
97
2
ZSC Lions
ZSC Lions
47
37
88
3
SC Bern
SC Bern
49
21
85
4
EV Zug
EV Zug
48
35
82
5
HC Davos
HC Davos
48
19
80
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
48
3
76
7
EHC Kloten
EHC Kloten
48
-17
70
8
SCL Tigers
SCL Tigers
48
7
70
9
EHC Biel
EHC Biel
48
0
67
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
49
-15
67
11
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
48
-16
64
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
48
-13
62
13
HC Lugano
HC Lugano
49
-26
60
14
HC Ajoie
HC Ajoie
49
-67
46
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?