Denis Malgin (26) wurde für ein Spiel gesperrt, weil er am Samstag vor einer Woche in Ambri Eric Cattaneo nach einem Bully zu Fall gebracht hatte. Der bedauernswerte Linesman war im Stil einer Trickfilm-Figur spektakulär durch die Luft gewirbelt und hatte Glück, dass er nicht auf den Hinterkopf prallte.
Das Urteil gegen den ZSC-Star gab zu reden. Malgin selbst zeigte in einem Instagram-Post wenig Verständnis und schrieb: «Ich hatte noch nie den Gedanken, einen Schiri zu verletzen. Seit klein auf bringen dir die Trainer bei, nach dem Face-off den Puck zu erobern. Es tut mir leid für diese Spielsituation, aber so bestraft zu werden, ist hart.» Und Ex-Nati-Haudegen und MySports-Experte Timo Helbling (42), der 2017 sechs Spiele fürs Wegräumen eines Schiedrichters kassiert hatte, fragte: «Ist das noch gesunder Menschenverstand?»
In einer Welt, in der sich Schiedsrichter von den Spielern vollumfänglich respektiert fühlen, müsste die Liga nach solchen Aktionen keine Sperren aussprechen. Doch beim Personal in den gestreiften Trikots ist das immer noch nicht der Fall. Es fühlt sich seit Jahren als Freiwild. So wurde in Schiedsrichter-Kreisen auch die Behauptung aufgestellt, dass Malgin in der NHL oder im Training bei einem Bully nicht so zu Werke gegangen wäre.
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Strafmass für Vergehen an Refs wurde gesenkt
Und weil die Unparteiischen das Gefühl haben, von den Hockey-Profis nicht ganz für voll genommen zu werden, muss die Liga auch einschreiten, wenn es zu Kollisionen kommt, die Spieler fahrlässig in Kauf nehmen. Die Schiedsrichter müssen sich geschützt fühlen.
Noch letzte Saison wäre Malgin für die gleiche Szene für drei Spiele gesperrt worden – dies war die Mindeststrafe für Vergehen gegen Offizielle. Das hat man jetzt angepasst, damit man fahrlässige Unfälle nicht wie mutwillige Attacken bestrafen muss.
Nun war der Nati-Stürmer nicht der einzige, der in den letzten Tag einen Unparteiischen zu Fall brachte. Am Mittwoch fuhr Dario Rohrbach (25) Linesman Georges Huguet im Derby gegen den SCB um, als wäre dieser Luft. Der Tigers-Stürmer hielt es dabei nicht einmal für nötig, sich nach dessen Befinden zu erkundigen. Er spielte sofort weiter.
Im Gegensatz zu Malgin gab es kein Verfahren, geschweige denn eine Sperre – obwohl die Szene von den Offiziellen auf der Tribüne registriert worden war. Dabei war Rohrbach frontal in Huguet gefahren. Auch ihm kann niemand eine Absicht unterstellen. Die auf dem Eis gebotene Sorgfaltspflicht liess er aber vermissen. Eine Sperre wäre angebracht gewesen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |