ZSC Lions: Sehr schicke Kostüme
Für die Zürcher, die am Sonntag gegen Ambri das wohl schönste jemals auf Schweizer Eis gesehene Retro-Dress (im Stil der New York Yankees, ein Traum in Nadelstreifen) präsentieren, geht es im Schlussspurt immerhin noch um den Sieg in der Qualifikation – und damit das Heimrecht für jede Playoff-Serie, die man erreicht. Verfolger Gottéron konnte am Freitag in einer eng und teilweise feindselig geführten Partie aber immerhin einen Achtungserfolg erzielen und dem «Zett» zwei Punkte abknöpfen.
Ambri gelingt zwei Tage später ein Punktgewinn nur beinahe, allerdings wird die Aufholjagd vom 2:5 zum 4:5 auch durch eine gewisse Nonchalance der Zürcher begünstigt, die sich mit diesen 4 Buden etwas den Gegentorschnitt vermasseln. Dieser besitzt zwar ohne Kontext keinerlei Relevanz, allerdings wäre es in dieser von viel offensivem Optimismus geprägten Liga eine Meisterleistung, mit zwei oder weniger Gegentoren im Schnitt durch die Saison zu kommen. Die Stadtzürcher bleiben aber mit 94 Gegentoren in 45 Partien das einzige Team der Liga, das noch keine 100 kassiert hat.
Eishockey
Aeschlimann zaubert Davos wieder ran
Der HCD bietet in dieser Saison die ganze Bandbreite: drei Siege in (bisher) drei Spielen gegen den Dominator der Liga, die ZSC Lions. Und: zwei Pleiten in zwei Versuchen gegen die Abgehängten aus Pruntrut, den HC Ajoie. Und dazwischen? Alles Mögliche und denkbar Unmögliche. Im Resultatbulletin sieht das dann so aus: Die Amplitudenmannschaft bewegt sich lebhaft zwischen Rang 7 und Rang 10 rauf und runter.
Und nun das: Vor der letzten Nationalmannschafts-Pause der Saison (IIHF-Break) rücken die Bündner den bevorzugten Positionen (eins bis sechs) wieder nahe, und das trotz der Niederlage (2:4) am Dienstag in Langnau. Danach sagt Torhüter Sandro Aeschlimann einfach mal «Nein» und lässt den angriffslustigen HC Lugano und die alles andere als stressbefreiten Lakers aus Rapperswil-Jona staunend, aber ohne Torerfolg einfach im Regen stehen. Mit zwei Shutouts in Folge ist Aeschlimann natürlich auch der Held der Woche.
Tiger im Käfig, Kloten humpelt wieder
Mit vier Heimsiegen in Folge haben sich die SCL Tigers wohl mindestens einen Platz in der stressbefreiten Pufferzone gesichert. Durchpusten. In dieser Woche konnten im Emmental mit Davos und Bern zwei Mannschaften mit Top-6-Ansprüchen geschlagen werden, so viel zum Positiven. Im Direktduell um einen noch stressfreieren Platz in den Play-Ins in der Leventina zeigten sich die Tiger gegen Ambri allerdings so zahnlos, dass man sich als Anhänger sofort wieder einen sorgenvollen Blick nach hinten genehmigen musste.
Mittlerweile ist das aber höchstens noch eine virtuelle Sorge: 13 Punkte beträgt der Vorsprung auf die Flieger aus Kloten, die nach einem Zwischenhoch mit fünf Siegen (vier davon gehen auf das Konto Larry Mitchells) nun mit Stephan Mair hinter der Bande zweimal torlos vom Eis humpelten. Böse Zungen behaupten, das sei Karma: die Quittung für den chaotischen Trainerwechsel inmitten einer positiven Phase. Im Dunstkreis des Klubs runzelt man nicht zum ersten Mal in dieser Saison die Stirn.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |