Neun Jahre lang war Christian Dubé (47) Sportchef und dann Trainer bei Gottéron. Nachdem er im letzten Frühling nach dem Halbfinal-Aus gegen Lausanne gefeuert wurde, muss der Kanadier nun zuschauen, wie der Klub, in den er viel Herzblut steckte, in der Serie gegen Lausanne 3:1 führt und kurz davor ist, erstmals seit 2013 wieder in den Final einzuziehen.
«Ich muss zugeben, ich schaue nicht alle Spiele. Das letzte Mal habe ich erst im dritten Drittel eingeschaltet», sagt Dubé. «Ich bin kein grosser Fan dieser Serie. Der Halbfinal zwischen Zürich und Davos ist um einiges besser.»
Ist er immer noch verletzt, weil er gefeuert wurde? «Ich habe gemischte Gefühle», sagt der Ex-Stürmer, der mit 162 Skorerpunkten den Playoff-Rekord hält. «Ich wünschte, ich könnte noch dabei sein. Ich liebe die Spieler und freue mich für sie. 90 Prozent von ihnen habe ich noch verpflichtet. Trainerentlassungen gehören zum Geschäft. Doch die Art und Weise war aus meiner Sicht nicht korrekt.»
Dubés Söhne verlassen den Klub
Dass es Fribourg wieder läuft, überrasche ihn nicht. «Wir hatten letzte Saison die Qualifikation auf Platz 2 beendet und das Team ist jetzt noch besser besetzt.» Dennoch lief es unter seinem Nachfolger und Ex-Assistenten Patrick Émond gar nicht. «Das Team war so tief im Loch, dass man etwas machen musste», sagt Dubé. Das sah auch die Gottéron-Führung so und ersetzte den Kanadier vor Weihnachten durch Lars Leuenberger, der ab nächster Saison ohnehin schon als Assistent von Roger Rönnberg vorgesehen war.
Seither kräht kein Hahn mehr nach Dubé. Der Ex-Coach lobt seinen ehemaligen Teamkollegen bei Bern: «Lars ist ein guter und harter Coach. Und er ist clever genug, zu wissen, was zu tun ist.»
Taktisch hat Gottéron im Vergleich zum letzten Jahr einen grossen Schritt nach vorne gemacht und findet nun Lösungen gegen Lausanne. Dubé gibt aber zu bedenken, dass es bei den Waadtländern «viele Fragezeichen» gebe. Sollte Fribourg den Final erreichen, werde die Herausforderung gegen die ZSC Lions oder den HCD noch einmal eine ganz andere sein.
Den Schritt, sich vom Sportchef-Büro an die Bande zu begeben, habe er nicht bereut. Bezüglich seiner Zukunft sei er für alles offen. Klar ist, dass er in der Schweiz bleiben wird. Doch die Verbindungen zu Gottéron kappt die Familie: Dubés Söhne Liam (17), der nach Nordamerika wechseln wird, und Sky (14), der zu einem anderen Schweizer Junioren-Team weiterzieht, verlassen den Klub.