Im Jahr 2024 ist Benjamin Conz (32) noch kaum im Tor von Ambri gestanden: Im ersten Spiel nach dem Spengler-Cup gegen die ZSC Lions wurde er nach 27 Minuten und vier Gegentoren ausgewechselt. Drei Wochen später spielte er in Biel nur 17 Minuten, ehe er sich verletzte. Sein letzter Einsatz? In der Schlussrunde der Quali gelang ihm beim Kehrausspiel in Kloten ein Shutout. Gegen Lugano musste sich «Benji» in der ersten Play-In-Runde wieder mit der Rolle als Türchen-Öffner begnügen.
In der entscheiden Phase war es der finnische Stammgoalie Janne Juvonen (29) gewesen, der Ambri mit starken Leistungen Platz 8 gesichert hatte. Deshalb war die Überraschung am Montag gross, als sich Trainer Luca Cereda entschied, drei ausländische Verteidiger sowie Conz für das Play-In-Hinspiel in Biel zu nominieren. Bei den Bielern, die letzte Saison in ihrem Playoff-Höhenflug dreimal Joren van Pottelberghe anstelle des Finnen Harri Säteri aus dem Hut gezaubert hatten, gab man sich allerdings nicht überrascht. «Wenn wir überrascht gewesen wären, hätten wir uns wie Junioren vorbereitet», sagt Coach und Sportchef Martin Steinegger.
Conz wusste erst am Morgen, dass er am Abend in der Startformation stehen würde. «Es hat mich natürlich gefreut. Das sind Spiele, bei denen du froh bist, dass du die Chance hast, zu spielen.» Die hat der Jurassier, der nach sieben Jahren in Ambri auf nächste Saison hin zu Stammklub Ajoie zurückkehren wird, perfekt genutzt. Ohne ihn wären die Tessiner wohl nicht mit einem 1:1-Unentschieden im Gepäck heimgefahren.
Conz fühlt sich nicht als Held des Spiels
«Fühle ich mich wie der Held dieses Spiels? Puh! Nein, nicht wirklich», sagt der Routinier. Dabei hätte er allen Grund dazu, denn er parierte 32 von 33 gegnerischen Schüssen. Nur beim Abschluss von Tino Kessler war er machtlos.
So geht Ambri mit einer guten Ausgangslage – ein Sieg, egal wie und wann, reicht zum Einzug in den Playoff-Viertelfinal gegen die ZSC Lions – ins heutige Rückspiel in der Gottardo Arena, in der die Stimmung auf den Siedepunkt steigen wird. «Der Druck wird auf ihnen liegen», behauptet Conz. «Es liegt an uns, ihnen von Beginn weg an die Gurgel zu gehen. In dieser Saison waren die Spiele gegen sie immer sehr ausgeglichen, und ich erwarte auch diesmal nichts anderes.»
Mit seinen Heldentaten in Biel hat Conz Trainer Cereda in die Bredouille gebracht. Eigentlich kann man einen Goalie nach so einer Leistung nicht rausnehmen. Oder doch? Juvonen ist schliesslich die unbestrittene Nummer 1 der Biancoblù. Auf die Frage, ob der Finne ins Tor zurückkehren werde, hält sich Cereda nach dem 1:1 in Biel bedeckt. «Das weiss ich noch nicht. Das werden wir am Mittwochmorgen entscheiden», sagt er im RSI-Interview und kann sich ein leichtes Schmunzeln in den Mundwinkeln nicht verkneifen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |