Es war die Szene des Spiels beim Play-In-Hinmatch Biel - Ambri (1:1): Da hämmert Biel-Stürmer Tino Kessler (27) in der 29. Minute den Puck in Richtung Ambri-Tor, zerlegt dabei aber seinen Stock. «Das geht so schnell, Zeit mich darüber zu ärgern, hatte ich da keine, stattdessen suchte ich nach einer Lösung.» Sich auszuwechseln wäre eine gewesen. Doch dann wurde Materialwart Pascal Stoller (51) unverhofft zum Mann des Spiels: Der Ex-Profi reagierte in Windeseile und streckte Kessler ein neues Arbeitsgerät entgegen, damit dieser gleich weiterspielen konnte.
«Auf solche Sachen vorbereitet zu sein und dann schnell zu reagieren, ist mein Job. Es war ja nicht das erste Mal», so Stoller, der 2000 als Verteidiger der ZSC Lions Schweizer Meister wurde. Seit 2010 ist der 51-Jährige beim EHC Biel mit Leib und Seele Materialwart. Seine blitzschnelle Aktion am Montagabend war wie ein Assist – Sekunden später hämmerte Kessler mit dem neuen Stock drauflos und traf zum 1:1-Ausgleich. Stoller: «Wenn man etwas dazu beitragen kann, dann ist das natürlich schön.»
Kehrt der Glücksstock zurück?
Was jedoch überrascht: Mit diesem Tor hatte der von Stoller gereichte Stock seine Schuldigkeit getan, er verschwand wieder im Regal. Kessler schnappte sich stattdessen ein neues Spielgerät. Die Begründung dazu: «Der Stock, mit dem ich traf, ist eigentlich mein Stock, den ich nur im Training benutze.»
Ernsthaft? Da beisst sich Biel 60 Minuten an Ambri-Goalie Benjamin Conz die Zähne aus und dann hat der einzige Stock, der es schafft, diesen zu überwinden, nur einen Kurzeinsatz! Als sich Kessler diese Fakten durch den Kopf gehen lässt, meint er schliesslich: «Vielleicht sollte ich diesen Stock am Mittwoch wieder hervornehmen.» Wäre vielleicht nicht so eine schlechte Idee – denn die Bieler brauchen in Ambri einen Sieg. Sonst gehen sie in die Ferien – auch Kessler und seine Stöcke.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 |  ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 |  HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 |  SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 |  EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 |  EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 |  SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 |  EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 |  SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 |  HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 |  HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 |  Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 |  HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 |  HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |