Flüeler beim ZSC demontiert
Grönborgs heisses Goalie-Spiel

Im Cupfinal machte Ludovic Waeber, die neue Nummer 1 beim ZSC, keine gute Figur. Und mit dem dreifachen Meistergoalie Lukas Flüeler im Tor haben die Zürcher die letzten fünf Spiele verloren.
Publiziert: 06.03.2021 um 01:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2021 um 17:56 Uhr
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Mit Ludovic Waeber im Tor haben die ZSC Lions 20 von 27 Spielen gewonnen.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Stephan Roth

Wer ist die Nummer 1 bei den ZSC Lions? Coach Rikard Grönborg braucht es gar nicht zu sagen. Taten sagen mehr als Worte. Der Schwede hat in dieser Saison weit mehr auf den aufstrebenden Fribourger Ludovic Waeber (24) gesetzt als auf den dreifachen Zürcher Meistergoalie Lukas Flüeler (32) und ihn auch im Cup-Final ins Tor gestellt.

Die Zahlen: 27-mal stand Waeber von Beginn weg im Tor, 15-mal Flüeler. Im Schnitt kassiert Waeber 2,31 Gegentore pro Spiel und wehrt 91,89 Prozent der Schüsse auf sein Tor ab. Bei Flüeler, der sich zuletzt in der MySports-Talkshow «Mensch Rohr» anhören musste, dass er zum «alten Eisen» gehöre, sind es im Schnitt 2,73 Gegentreffer und eine Abwehrquote von 91,56 %. Er wartet auch noch auf seinen ersten Shutout, während sein Konkurrent bereits viermal zu Null spielte.

«Ich mag Analytics. Wir machen da unsere eigenen Statistiken. Aber manchmal sind sie für einen Goalie nicht fair», sagt Grönborg. «Wenn das Team vor ihm nicht gut spielt und er mehrfach alleine gelassen wird, können die Statistiken fürchterlich aussehen. Und andererseits können sie ziemlich gut aussehen, wenn die Mannschaft kompakt vor ihm spielt.»

Mit Flüeler siegt der ZSC nur selten

Goalies seien in einer exponierten Position. «Die müssen ein wenig eigenartig im Kopf sein», sagt Grönborg. Eine Statistik, die der 52-Jährige nicht ausser Acht lassen will? Siege. Und da hat Waeber die Nase klar vor. Mit ihm im Tor hat der ZSC 20-mal gewonnen, mit Flüeler erst 5-mal.

Der Fall ist also klar: Waeber, der im Sommer aus Fribourg kam, ist die neue Nummer 1. «Wir schauen auf die Leistungen und setzen jenen Goalie ein, von dem wir denken, dass er uns die beste Chance gibt, das Spiel zu gewinnen. Ludo spielt sehr solide und macht einen grossartigen Job, obwohl er noch nicht über viel Erfahrung verfügt», sagte Grönborg unlängst. «Gleichzeitig muss man auch den langfristigen Plan im Auge behalten. Wir haben ein enges Programm mit vielen Spielen. Wir brauchen beide Goalies.»

Waeber hat sich noch nicht unter Druck bewährt

Der Fribourger hat sich allerdings noch nie unter Hochdruck bewähren müssen. Und beim Cup-Final am letzten Sonntag gegen den SCB (2:5) konnte er nicht überzeugen. Flüeler hingegen hat als dreifacher Meistergoalie bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn es um die Wurst geht. «Klar ist das auch ein Faktor. Doch wir schauen von Spiel zu Spiel», sagt Grönborg.

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Hält in der Finalissima gegen Lausanne seinen Kasten rein: Simon Hrubec verhilft den ZSC Lions mit einem Shutout zum 10. Titel der Vereinsgeschichte.
Foto: keystone-sda.ch

Doch es ist ein heisses Spiel, das er treibt. Flüeler schätzt es zwar, wenn man ihn herausfordert und kitzelt, doch auch er braucht das Vertrauen seines Trainers. Am Donnerstag beim desolaten Auftritt der Lions in Lausanne (1:5) leitete er die Pleite mit einem Fehler beim 1:2 ein.

Verpokert sich Grönborg, könnte es ihm wie seinem Landsmann Hans Wallson ergehen. Der ersetzte während des Viertelfinals 2017 gegen Lugano Flüeler durch Niklas Schlegel – und musste in der Saison darauf entlassen werden.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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