HC Davos – SC Bern 2:5
Das Spiel: In sechs Monaten, wenn die neue Saison beginnt, ist Philip Wüthrich (23) die Nummer 1 im SCB-Tor. Zuletzt aber wurde ihm immer wieder der Finne Tomi Karhunen (31) vorgezogen. In zehn der letzten 13 Partien stand Wüthrich bloss als Türchenöffner an der Bande. Nun darf er gegen Davos wieder mal ran. Und brilliert.
Es ist unfassbar, was der HCD für Chancen liegen lässt. Allen voran Aaron Palushaj. Nach einem Bock von SCB-Verteidiger Ramon Untersander kommt der Ami bereits nach acht Sekunden erstmals zum Abschluss, scheitert aber ebenso wie fünf Minuten später nach einer zwei gegen eins Situation an Wüthrich. Später trifft der Pechvogel dann noch drei (!) Mal die Torumrandung, ist dabei allerings in guter Gesellschaft. Auch Félicien Du Bois, Benjamin Baumgartner und Magnus Nygren treffen Metall.
Ganz anders der SCB: Die Berner, denen während Wochen das Pech an den Schlittschuhen zu kleben schien, erweisen sich als brutal effizient. Calle Andersson erzielt nach einem Scheibenverlust von Chris Egli das 1:0. Kyen Sopa (20) gelingt während einer Davoser Druckphase im zweiten Drittel im 14. Spiel sein erstes NL-Tor. Und Doppeltorschütze Cory Conacher erhöht noch vor der zweiten Pause auf 3:1. Und Wüthrich?
Langenthals Meister-Keeper von 2019 lässt sich bloss zwei Mal bezwingen. Von HCD-Topskorer Enzo Corvi in doppelter Unterzahl. Und von Valentin Nussbaumer, als Bern im letzten Drittel mit einem Mann mehr spielen kann. Das, nachdem Wüthrich im zweiten Abschnitt gegen Nussbaumer noch den Shorthander verhindern konnte.
Der SCB gewinnt auch sein zweites Spiel nach dem Cupsieg gegen den ZSC. Und reist gleich weiter fürs Auswärtsspiel am Freitag in Lugano. (ar)
Der Beste: Philip Wüthrich (SCB): Mit Ruhe und Übersicht, pariert 31 Schüsse.
Die Pflaume: Aaron Palushaj (HCD): Scheitert und scheitert. Und wird dann noch zum Best-Player ausgezeichnet.
Tore: 12. Andersson (Pestoni, Conacher) 0:1. 20. (19:36) Corvi (Ullström/PP2) 1:1. 26. Sopa 1:2. 39. Conacher (Olofsson) 1:3. 46. Nussbaumer (Aeschlimann, Guerra/SH!) 2:3. 48. Conacher (Untersander) 2:4. 59. Jeffrey 2:5 (ins leere Tor).
Das Spiel gibts hier im Ticker zum Nachlesen!
HC Lausanne – ZSC Lions 5:1
Das Spiel: Vier Tage nach dem schwachen Auftritt im Cupfinal gegen den SC Bern zeigen die ZSC Lions gleich die nächste penible Vorstellung. Im Powerplay gehen sie zwar nach einer gelungenen Kombination durch Marcus Krüger in Führung. Doch der Ausgleich der Lausanner lässt nicht lange auf sich warten.
Dann beginnt die Zürcher Horrorshow. Im Powerplay lässt sich Maxim Noreau von Etienne Froidevaux übertölpeln. Dann lässt Goalie Lukas Flüeler den Schuss des Berner Routiniers durchflutschen und Florent Douay staubt zur Führung der Waadtländer ab.
Danach verlieren die Zürcher Disziplin und Nerven. So kann Lausanne mit zwei Überzahl-Treffern noch im Mitteldrittel auf 4:1 davon ziehen. Die Lions sind da längst dabei, ihren Frust zu verarbeiten. Krüger provoziert eine Schlägerei, als er Goalie Luca Boltshauser heftig angeht. Dabei wird sein Teamkollege Simon Bodenmann von Verteidiger Aurélien Marti malträtiert. Johann Morant, der davor Emilijus Krakauskas über die Bande checkte, ist dabei nur Zuschauer. Der Franzose, den Sportchef Sven Leuenberger als Bodyguard holte, findet einmal mehr keinen Tanzpartner für eine Schlägerei.
Auch offensiv sind die Gäste nahezu inexistent. Und die beeindruckende Serie von Sven Andrighetto endet: Der NL-Topskorer bleibt erstmals nach 19 Spielen ohne Punkt.
In Schweden vermeldet «Aftonbladet» derweil, dass Assistenzcoach Tommy Samuelsson die Lions verlassen werde. Als Nachfolger wird Peter Popovic (53, derzeit Färjestad) gehandelt, der ZSC-Headcoach Rikard Grönborg bereits in der schwedischen Nati erfolgreich assistierte. (sr)
Der Beste: Brian Gibbons (Lausanne). Der Amerikaner ist das Schwungrad des Spiels der Waadtländer.
Die Pflaume: Maxim Noreau (ZSC Lions). Säbelt vor dem Shorthander von Douay über den Puck und muss nach einem «Slew Footing» gegen Krakauskas vorzeitig unter die Dusche.
Die Tore: 10. Krüger (Hollenstein, Bodenmann/PP) 0:1. 11. Emmerton (Grossmann, Bertschy) 1:1. 15. Douay (Froidevaux, Genazzi/SH) 2:1. 28. Hudacek (/PP) 3:1. 33. Gibbons (Genazzi, Almond/PP) 4:1. 58. Almond 5:1 (ins leere Tor).
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HC Ambri-Piotta – EHC Biel 3:4 n.V.
Das Spiel: Ambri-Trainer Luca Cereda beginnt da wo er im letzten Spiel aufgehört hat: Er hadert mit Strafen, die sein Team kassiert. In Zug wars ein Zweier drei Minuten vor Schluss, in dessen Unterzahl die Leventiner den fatalen Gegentreffer kassierten. Cereda tobte nach dem Abpfiff dermassen weiter, dass er noch eine Spieldauerstrafe fasste. Gegen Biel ist es eine Strafe gegen Fora wegen hohen Stocks, die ihn ärgert. Der Grund: Fora wird davor das Bein gestellt, und im Fallen trifft sein Stock das Visier von Biels Kreis. Im Powerplay markieren die Seeländer das 2:0. Weil die Biancoblu in ihrem vierten Spiel innert sieben Tagen nicht mehr ganz so spritzig unterwegs sind, könnte man meinen, das Duell ist gelaufen. Oder zumindest die Bieler denken das. Nur so ist ihr sorgloses – wenn nicht überhebliches – Verhalten in einem späteren Powerplay zu erklären. Sie gewähren den Leventinern grosszügig Vorstösse. Einen davon schliesst Kostner mit einem Shorthander zum 1:2 ab. Und der Ausgleich fällt nur 102 Sekunden später. Die Seeländer können sich nicht entscheidend absetzen, Ambri gleicht auch zum 3:3. Und punktet in einem Spiel, in dem man es nicht für möglich gehalten hat. Denn die vier Schlussminuten müssen die Leventiner in Unterzahl, phasenweise gar in doppelter (!), überstehen. Die Bieler schlagen diese Einladung zu einem Vollerfolg aus, holen sich aber in der Overtime den Zusatzpunkt.
PS: Eine Hiobsbotschaft gibts in Ambri schon vor dem Spiel: Die Knieverletzung des Kanadiers Matt D'Agostini ist langwieriger als gedacht – für ihn ist die Saison beendet, ohne dass er seit Ende Oktober je wieder aufs Eis zurückgekehrt ist. (nv)
Der Beste: Damien Brunner (Biel). Sorgt in dieser eher trockenen Partie für die unterhaltsamsten Momente.
Die Pflaume: Michael Fora (Ambri). Zehn Strafminuten. Zu viel für einen Führungsspieler, dessen Stock zweimal – wohl unabsichtlich, aber dennoch unkontrolliert – im Gesicht eines Gegners landet.
Die Tore: 22. Rajala (Forster) 0:1. 27. Hügli (Pouliot, Moser/PP) 0:2. 35. Kostner (Zwerger/SH!) 1:2. 37. Perlini (Kneubühler, Flynn) 2:2. 50. Hügli 2:3. 54. Perlini (Flynn, Hächler/PP) 3:3. 62. Cunti (Brunner) 3:4.
Das Spiel gibts hier im Ticker zum Nachlesen!
Mehr zur National League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |