Ende Januar hatten die zwölf NL-Klubs bei einer Gegenstimme (ZSC Lions) und einer Enthaltung (Ambri) beschlossen, ab der Saison 2022/23 die Zahl der Ausländer von vier auf sieben zu erhöhen und den Status der Schweizer Lizenzen abzuschaffen.
Darauf hagelte es Proteste von Seiten von Verband, Fans und Spielern. Dies mündete in einer konzertierten Aktion der Spielervereinigung Sihpu, bei der am 20. Februar alle fünf NL-Spiele mit zwei Minuten Verspätung begannen.
Der Druck auf die Liga, die ein desolates Bild abgab, wuchs. SCB-CEO Marc Lüthi, einer der Reform-Turbos, sprach davon, dass man «Riesenflaschen in der Kommunikation» sei. Das versucht man nun zu korrigieren.
Keine Entscheide bis Saisonende
«In den letzten Wochen wurde eine emotionale Diskussion über die geplante Ligareform geführt. Dabei ist es den Verantwortlichen nicht gelungen, die Argumente nachvollziehbar darzulegen, die Kommunikation zu bündeln und Meinungsverschiedenheiten intern auszutragen», heisst es nun in einer Medienmitteilung der Liga.
Mehr zur umstrittenen Ligareform
Im Rahmen der VR-Sitzung der National League AG vom Montag seien die Ereignisse eingehend diskutiert worden. Alle Beteiligten seien sich nach wie vor einig, dass es zeitnah Massnahmen bedürfe. «Weitere Entscheidungen bezüglich Ligareform sollen jedoch erst nach Saisonende in diesem Sommer gefällt werden.»
Arbeitsgruppe mit Spielervereinigung
Die Liga anerkenne die Sihpu «als wichtigen Partner für die künftige gemeinsame Weiterentwicklung der National League». Gemeinsam mit der Sihpu habe man entschieden, eine Arbeitsgruppe zu bilden. Diese habe unter anderem das Ziel, gemeinsam Lösungen für die geforderten Lohnreduktionen zu finden. Sihpu-Präsident Jonas Hiller und Liga-Direktor Denis Vaucher hatten sich am Dienstag unterhalten.
Eine zentrale Rolle soll auch das «Financial Fairplay», an das der Ausländer-Entscheid gekoppelt ist, einnehmen. Beim Sekretariat der Wettbewerbskommission (WEKO) wurde eine Beratungsanfrage gestellt, um zu klären, ob dieses umsetzbar ist. Eine Antwort wird in diesem Monat erwartet.
Die Liga, die ihre Reform bisher im Alleingang durchzog, schlägt neue Töne an: «Sämtliche Anspruchsgruppen der National League (Spieler, Fans, Sponsoren, Donatoren, Medien etc.) sollen in die künftige Gestaltung der National League mit einbezogen werden.» Unter dem Arbeitstitel «Dini Liga» wurde eine gross angelegte Umfrage gestartet.
Ausländer-Frage wird neu diskutiert
Auch über Themen wie die «Anzahl Ausländer-Lizenzen pro Saison» sowie Lösungsansätze für bestehende ausländische Spieler mit Schweizer-Lizenzen soll nochmals vertieft diskutiert werden.
Ebenso muss geklärt werden, wie man inskünftig mit dem Abstieg (bis 2022 ausgesetzt) und dem Aufstieg umgehen will. Zentraler Bestandteil dabei sei «die Gewährung eines Investitionsschutzes für die Klubs, welche in den letzten Jahren und auch aktuell viel Geld in neue Infrastrukturen investiert haben.» Klar sei aber: «Auch in Zukunft sollen sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Kriterien über die Ligazugehörigkeit entscheiden. Weder eine vollständig geschlossene Liga noch die Möglichkeit eines rein finanziellen Einkaufs in die National League sind angedacht.»
Die TV-und Marketing-Rechte ab 2022/23 werden demnächst – gemeinsam mit dem Verband –ausgeschrieben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |