So streiken die NL-Teams gegen die Liga-Reform
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Protest nach 1. Bully:So streiken die NL-Teams gegen die Liga-Reform

«Einigen Spielern ist das noch zu wenig»
Jetzt spricht Protest-Initiator Jonas Hiller

Am Samstag protestierten die NL-Stars gegen die Hockey-Reform, verzögerten den Beginn um zwei Minuten. Jonas Hiller, der Präsident der Spielervereinigung, über den Frust, die Reaktionen der CEOs und seine Hoffnungen.
Publiziert: 21.02.2021 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2021 um 18:50 Uhr
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Jonas Hiller: «Die Spieler wollten ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen und gemeinsam für eine Sache einstehen.»
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti

Herr Hiller, hat sich die Aktion gelohnt?
Jonas Hiller:
Ich weiss es nicht. Die Spieler wollten ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen und gemeinsam für eine Sache einstehen. Ich habe einige Reaktionen von CEOs erhalten. Sie waren weniger begeistert. Das war zu erwarten. Alles andere wäre seltsam gewesen. Jetzt schauen wir, wie es weitergeht.

Können Sie die Reaktionen erläutern?
Patrick Lengwiler (EVZ-CEO, Anm. d. Red.) war zunächst der Ansicht, die Aktion gehe gar nicht. Doch je länger wir diskutierten, umso mehr konnte er auch unsere Seite verstehen. Die Spieler nehmen die Dinge anders auf, wenn sie in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden. Es kann nicht sein, dass du auf Geld verzichtest und dann wird praktisch im Gegenzug gegen dich entschieden. Du wirst nicht integriert und erfährst es aus den Medien. Dass das einigen Spielern sauer aufstösst, kann ich verstehen.

Und trotzdem sprechen Sie von keinem Protest?
Wir wollen nicht die National League angreifen. Das war auch kein Streik. Die Message ist positiv. Die Spieler machen sich Sorgen. Natürlich bangen einige aufgrund der Ausländerregelung um ihren Arbeitsplatz. Doch primär geht es um die Zukunft des Schweizer Eishockeys. Viele fürchten, dass sich die Änderungen negativ auf das Produkt auswirken. Nun haben sich die Spieler zwei Minuten herausgenommen. Wir wollen nicht, dass es in drei Jahren heisst, wir hätten alles stillschweigend akzeptiert.

Einige Klubvertreter monierten, dass sie vorgängig nicht informiert wurden.
Es stellt sich immer die Frage, wie viele Personen man integrieren soll. Hätten sie es gewusst, hätten sich einige womöglich dagegen aufgelehnt und die Aktion untersagt. Man kann nie alle zufriedenstellen. Wir wollten ein Zeichen setzen. Es war auch cool, das Ganze mit den Fans zu gestalten. Sie befinden sich in einer ähnlichen Situation, sind ein grosser Teil des Produkts, wurden aber einfach links liegen gelassen. Es war eine grosse Solidarität spürbar.

Wie kam die Zusammenarbeit zustande?
18 Fanclubs schlossen sich zusammen und meldeten sich per E-Mail bei mir. Sie wollten ebenfalls eine Message platzieren. Doch wurde ihnen teilweise verboten, Spruchbänder in den Eishallen anzubringen. Sie fertigten diese Banner an.

Wie geht es nun weiter?
Ich hoffe auf ein Echo der Liga. Dass man das Ziel hat, mit uns zu arbeiten und konkrete Vorschläge macht. Und nicht erst auf uns zukommt, wenn man sich schon gefunden hat.

Hoffen Sie, dass der Ausländer-Entscheid noch umgestossen wird?
Ich hoffe, dass man über das gesamte Produkt noch einmal diskutiert. Wo will man hin? In der jetzigen Situation kann es nicht das Ziel sein, möglichst viel zu verändern, sondern möglichst schadlos aus der Coronakrise zu kommen.

Gibt es weitere Aktionen?
Im Moment ist nichts geplant. Fragt man die Spieler, was sie bereit sind, zu tun, kommen jedoch unterschiedliche Rückmeldungen. Einigen sind diese zwei Minuten zu wenig. Sie spüren eine gewisse Frustration. Gleichzeitig muss man auch zusammenarbeiten können. Entscheidend wird sein, wie es nun weitergeht. Letztlich muss man alle Parteien ins Boot holen. Das ist kein Sololauf.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
38
18
72
2
SC Bern
SC Bern
38
21
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
38
27
65
6
EHC Kloten
EHC Kloten
39
-8
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
38
-3
56
8
EHC Biel
EHC Biel
38
0
55
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
38
-8
53
10
SCL Tigers
SCL Tigers
38
-1
51
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
38
-20
49
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
37
-47
36
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