Das kommt überraschend: Die NL-Teams der Samstagspartien streiken gemeinsam! Sämtliche Partien am Samstagabend werden zwar pünktlich angepfiffen, werden dann aber nach dem ersten Bully unterbrochen.
Die Spieler ziehen sich zurück und rollen ein Transparent aus, auf welchem es heisst: «Der Nachwuchs ist unsere Zukunft, die Fans unser Rückgrat und Eishockey unser Leben.» Nach gut zwei Minuten Protest gehts dann weiter.
Damit wehren sich die Spieler gegen die neue Liga-Reform, die besagt, dass ab der Saison 2022/23 in der National League neu 7 Ausländerlizenzen vergeben werden können. Ziel soll sein, dass die Vereine die Lohn-Kosten senken können.
Geplant wurde der Protest von der Spielergewerkschaft «SIHPU», die sich kurz darauf auch auf Instagram zu Wort meldete. Deren Präsident, Jonas Hiller, kündigte bereits kurz nach der Verabschiedung der Reform eine Reaktion der Spielerseite an. (red)
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Davos – Zug 2:7
Das Spiel: Den flächendeckenden Protest der Spielervereinigung hat man beim HC Davos wohl etwas falsch verstanden. Mit der Protestaktion nach dem ersten Puckeinwurf wäre der Spuk eigentlich vorbei gewesen, weiterführende Aktionen waren von den Initianten wohl nicht geplant.
In einer eindrücklichen Solidaritätsaktion mit der Spielervereinigung verweigern die HCD-Spieler dann aber trotzdem eine halbe Stunde lange den Einsatz, besonders anschaulich demonstriert wird das vor dem eigenen Tor. Das bedingt taugliche Abwehrverhalten verschafft dem EVZ erhebliche Freiräume, etwas, das man gegen diese Mannschaft unbedingt vermeiden sollte.
Beim HCD wird man auf die vielen Verletzten und Abwesenden (Ambühl und Frehner kamen diese Woche dazu) verweisen, allerdings zählt diese Ausrede nur bedingt. Mindestens im Abwehrbereich wäre mit etwas mehr Courage und Esprit der eine oder andere Gegentreffer zu vermeiden gewesen.
Der EVZ gerät ob dem Überangebot an Raum und Zeit fast etwas in Verlegenheit, geht aber mindestens bis zum 5:0 trotzdem mit der nötigen Konzentration zur Sache.
Der erste Saisonsieg des Leaders gegen den HCD gerät in der Folge nicht mehr in Gefahr. Der EVZ lässt sich vom schwächelnden Gegner nicht aus dem Konzept bringen und zieht humorlos seine Vorgaben durch.
Die Bündner spielen nächste Woche noch gegen die SCL Tigers und Fribourg. Danach stehen bis zum 12. März nur noch zwei Partien auf dem Programm. Vielleicht nutzt man diese Phase, um sich wieder zu sammeln. Danach dürften mindestens einige der Verletzten und Abwesenden wieder zur Verfügung stehen. (dk)
Der Beste: Thorell (EVZ). Kaltschnäuzig beim 1:0, legt raffiniert zum 2:0 auf.
Die Pflaume: Nygren (HCD). Der Abwehrchef muss das Obst stellvertretend für seine Mitstreiter in Empfang nehmen.
Tore: 9. Thorell (Shore, Martschini) 0:1. 13. Senteler (Thorell, Martschini/PP) 0:2. 23. Geisser (Kovar) 0:3. 25. Zehnder (Albrecht) 0:4. 31. Bachofner (Stadler) 0:5. 37. Egli (Nussbaumer, Palushaj/PP) 1:5. 46. Corvi (Nygren/PP)) 2:5. 47. Kovar (Klingberg, Diaz) 2:6. 50. Klingberg 2:7.
Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.
SCRJ Lakers – ZSC Lions 2:6
Das Spiel: Die ZSC Lions fahren den vierten Sieg in Folge ein. Absolut ungefährdet. Nach eher gemütlichen Start legen sie durch einen Powerplay-Treffer von Sigrist vor und doppeln dann durch Lasch nach. Mit einem sehenswerten Shorthander macht Geering schon früh im zweiten Abschnitt alles klar.
Später kommt noch ein zweiter Treffer in Unterzahl für die Zürcher durch Prassl dazu. Da steht es schon 5:0. Am Schluss, als die Partie längst einem freien Eislaufen gleicht, kommen auch die Lakers noch zu zwei Treffern. (sr)
Der Beste: Patrick Geering (ZSC Lions). Dem Captain gelingt ein äusserst raffinierter Shorthander.
Die Pflaume: Noël Bader (SCRJ Lakers). Der Vertreter des verletzten Stammgoalies Melvin Nyffeler ist nicht der Rückhalt, den es für eine Überraschung brauchen würde. Nach zwei Dritteln wird er erlöst und durch Sascha Rochow ersetzt.
Tore: 16. Sigrist (Andrighetto, Noreau/PP) 0:1. 20. Lasch (Andrighetto, Morant) 0:2. 23. Geering (SH) 0:3. 34. Andrighetto 0:4. 40. Prassl (Noreau/SH) 0:5. 54. Rowe (Sataric, Forrer) 1:5. 58. Prassl 1:6. 60. Egli (Rowe) 2:6.
Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.
Ambri – Bern 1:4
Das Spiel: Vor drei Wochen noch sah die Welt in Bern zappenduster aus. 2:5 verlor der SCB bei den Lakers, kassierte die neunte (!) Pleite aus den letzten zehn Partien, hatte 13 Punkte Rückstand auf Rang 10. Jetzt feiert das Team von Mario Kogler seinen dritten Sieg in Serie. Und klettert auf einen Pre-Playoff-Platz. Auch, weil Jesper Olofsson endlich skort.
Eigentlich hätte der Schwede die Saison in der AHL bei den Rochester Americans bestreiten sollen. Doch weil lange unklar war, ob die Meisterschaft überhaupt durchgeführt werden kann, schaute sich der 28-Jährige nach einer Alternative um und wurde beim SCB, der auf der Suche nach einem Ersatz für Gaëtan Haas war, fündig.
Olofsson machte lange vieles richtig, sündigte aber immer wieder im Abschluss, stand vor einer Woche noch bei 2 Treffern. Bei 91 (!) Schüssen. Nun skort der 28-Jährige, der neben Neuzugang Cory Conacher und Topskorer Dustin Jeffrey zum Einsatz kommt, zum dritten Mal in Folge.
Sieben Minuten vor Schluss und nachdem Bern vier Minuten in Überzahl ungenutzt verstreichen lässt, verwertet Olofsson ein Zuspiel Jeffreys, trifft zum 3:1. Und bereitet dann auch noch Conachers Empty Netter zum 4:1 vor.
Bitter für Ambri: Die Leventiner, kassieren die siebte Niederlage in Folge, liegen erstmals seit Oktober nicht mehr auf einem Rang, der für die Pre-Playoffs berechtigt. Dabei gehen sie bereits nach 82 Sekunden in Führung. Patrick Incir, der beim 1:3 am Freitag in Fribourg noch fehlte, verwertet den ersten Gegenstoss. Doch Ambri macht sich das Leben mit Strafen selbst schwer.
Insgesamt acht Zweiminuten-Strafen brummen die Unparteiischen dem Heimteam auf. Zweimal trifft Bern. Tristan Scherwey, der ebenfalls immer besser in Fahrt kommt, trifft nach 13 Sekunden. Simon Moser braucht im zweiten Drittel 24 Sekunden, lenkt einen Andersson-Schuss zum 2:1 ab.
Einziger Wermutstropfen: Mika Henauer verletzt sich im ersten Drittel. Dafür ist Ramon Untersander nach seiner Corona-Erkrankung zurück. (AR)
Der Beste – Jesper Olofsson (Bern): Dem sagt man dann wohl Ketchup-Effekt. 3 Spiele, 4 Tore. Der Schwede ist endlich in Bern angekommen.
Die Pflaume – Tobias Fohrler (Ambri): Acht Minuten auf der Strafbank! Behinderung. Übertriebene Härte. Hoher Stock.
Tore: 2. Incir (Trisconi, Kostner) 1:0. 5. Scherwey (Pestoni, Praplan/PP) 1:1. 21. (20:24) Moser (Andersson/PP) 1:2. 53. Olofsson (Jeffrey, Praplan) 1:3. 59. Conacher (Olofsson, Jeffrey) 1:4 (ins leere Tor).
Biel – Fribourg 1:4
Vorläufig nicht mehr für Gottéron spielen dürfte David Aebischer, der zuletzt aus schulischen Gründen mehrfach nicht eingesetzt worden ist. Wie sein Agent Sven Helfenstein am Samstag gegenüber RadioFr sagte, wird der junge Verteidiger schon am Montag mit Partnerteam Ajoie in der Swiss League spielen. Dafür musste sogar Aebischers Vertrag angepasst werden, da er ursprünglich eine Klausel beinhaltete, wonach der 20-Jährige nicht in die Swiss League abgeschoben werden darf.
Die Tore: 11. Rajala 1:0, 22. Mottet 1:1, 27. Herren 1:2, 33. Jörg 1:3, 35. Herren 1:4.
Lausanne – Servette 2:3 n.V.
Die Tore: 2. Omark 0:1, 11. Hudon 1:1, 19. Kenins 2:1, 46. Omark 2:2, 62. Rod 2:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |