Explosionsgefahr im Final
Das sind die Heissblüter beim ZSC und Lausanne

Eine Fehde wie beim letzten Playoff-Duell ist nicht zu erwarten. Und doch hat es bei den ZSC Lions und Lausanne einige, bei denen schon mal die Sicherungen durchbrennen.
Publiziert: 16.04.2024 um 00:32 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2024 um 09:01 Uhr
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Lausanne-Stürmer Cody Almond (links) geht früh in der Saison bei der Niederlage in Bern auf Fabian Ritzmann los.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Die Erinnerungen an den wilden Viertelfinal zwischen den ZSC Lions und Lausanne, der 2021 zur Fehde ausartete, sind noch frisch. Doch Lions-Star Sven Andrighetto sagt: «Das kann man nicht vergleichen. Die Mannschaften haben sich verändert. Aber wir wissen natürlich, dass sie ein physisches Element ins Spiel bringen.»

Die zentrale Figur der damaligen Fehde, Mark Barberio, ist nicht mehr da. Der Kanadier wurde nach seinem letzten üblen Foul gegen Roe nach Russland verbannt. Es hat jedoch immer noch mehrere Spieler, die eine kurze Zündschnur haben oder manchmal die Grenze zwischen Härte und Unfairness vergessen und keine Rücksicht mehr auf die Gesundheit des Gegners nehmen.

Bei Lausanne fällt seit Jahren einer besonders dann auf, wenn der Frust-Pegel hoch ist: Cody Almond. So liess sich der ehemalige Nati-Stürmer, dessen Grossmutter Martha Noe vor 68 Jahren aus Olten nach Kanada ausgewandert war, im Viertelfinal gegen Davos in den Schlusssekunden von Spiel 4 zu einem Check gegen den Kopf von Barandun hinreissen und wurde für fünf Spiele gesperrt. Auch für Schlägereien ist der Schweiz-Kanadier zu haben. So handelte er sich zu Saisonbeginn einen Restausschluss ein, als er sich mit SCB-Ritzmann prügelte.

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Auch eine Aktion von Tim Bozon sorgte zuletzt für Bestürzung. Der Franzose prügelte weiter auf HCD-Finne Näkyvä ein, als dieser bereits verletzt reglos auf dem Eis lag. Er kam dabei mit einer automatischen Sperre davon.

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Heissblütig und zuweilen rücksichtslos sind sowohl der Tscheche Jiri Sekac (schon 107 Strafminuten diese Saison) als auch der Finne Miikka Salomäki. Einer Konfrontation aus dem Weg gehen auch der Österreicher Michael Raffl oder die Abwehr-Crew um Andrea Glauser nicht. Ex-ZSC-Stürmer Ronalds Kenins hingegen war früher streitsüchtig, spielt inzwischen aber kaum mehr eine Rolle.

Grant lieferte sich in der NHL sieben Faustkämpfe

Die ZSC Lions liessen sich bisher nicht aus der Reserve locken. Bestes Beispiel: Derek Grant. Er schlug zuletzt nicht zurück, als ihm EVZ-Captain Kovar ins Gesicht griff. Dem Kanadier dürfte es allerdings wesentlich leichter fallen, die Contenance zu wahren, wenn alles für die Lions läuft. Dass er einem Faustkampf nicht abgeneigt ist, zeigt der Umstand, dass er in der NHL siebenmal an einem Fight teilgenommen hat.

Auch der andere ZSC-Ausländer mit Zahnlücke, der Finne Juho Lammikko, scheut kein Techtelmechtel. Und als Coach Marc Crawford sicherstellen wollte, dass jemand zur Stelle ist, falls die Zuger in den Schlusssekunden des ersten Halbfinals Streit suchen würden, schickte er die Baltisberger-Brüder Phil und Chris aufs Eis.

In der berüchtigten Serie von 2021 hatte selbst Andrighetto die Nerven verloren und sich mit einer üblen Charge gegen Lausanne-Hudon eine Sperre eingehandelt.

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Sollten die Spieler nicht für Zunder sorgen, ist Crawford selbst mit 63 Jahren nicht altersmilde geworden und kann manchmal seinen Zorn nicht mehr zügeln.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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