Eigentor von Colin Gerber versenkt den SCB im Zähringer Derby
4:18
Bern – Fribourg-Gottéron 1:3:Eigentor von Gerber versenkt den SCB im Zähringer Derby

Erstmals seit 34 Monaten ausverkauft
Söderholm-Effekt beim SCB bisher nur an der Kasse

Beim SCB haben die Fans Stimmrecht. Bleiben sie aus, ist ein Trainer geliefert. Beim Debüt von Toni Söderholm ist die PostFinance-Arena erstmals seit der Pandemie ausverkauft.
Publiziert: 20.11.2022 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2022 um 10:33 Uhr
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Stoisch beobachtet der neue SCB-Coach Toni Söderholm das Geschehen.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Und wieder einmal steht ein neuer Trainer in Bern an der Bande. Toni Söderholm (44) ist der elfte SCB-Coach in den letzten 13 Jahren. Doch dank der Ankunft des Finnen konnte man am Samstag beim SCB beim Zähringer Derby gegen Fribourg (1:3) erstmals seit dem 5. Januar 2020 (2:5 gegen Lugano) in einem NL-Spiel vermelden: 17'031 Zuschauer, ausverkauft.

Zur Erinnerung: Beim letzten Spiel zwei Wochen davor gegen die ZSC Lions waren nur 14'411 Fans gewesen. Gleich nach dem 4:3-Sieg musste Coach Johan Lundskog dann seinen Stuhl räumen. Der Schwede hatte das SCB-Volk schon längst nicht mehr hinter sich gehabt. Und das kann sich der SCB, für den Zuschaueraufmarsch sowie Bier- und Wurst-Konsum das Lebenselixier sind, nicht leisten.

«Diese Mannschaft ist nicht am Boden»
2:55
Neue SCB-Trainer im Interview:«Diese Mannschaft ist nicht am Boden»

Was Söderholm zunächst gegen Gottéron sieht, kann ihm nicht gefallen. Das Team des vormaligen deutschen Bundestrainers und einstigen SCB-Verteidigers (2005–07) gerät früh in Rückstand und bekundet enorme Mühe im Umgang mit dem Puck. Mal für Mal gehen die Berner dem Fribourger Forechecking in die Falle. Dass dies ohne weiteren Schaden bleibt, verdankt der SCB Goalie Philip Wüthrich und der Nonchalance von Gottéron.

Söderholm ruhig wie Lundskog

Söderholm unterscheidet sich an der Bande kaum von Vorgänger Lundskog. Ruhig und mit verschränkten Armen beobachtet er das Geschehen. Anweisungen gibt er praktisch keine.

Ab und zu unterhält er sich mit seinem Assistenten Mikael Hakansson. Wie schon zu Lundskog-Zeiten ist es der andere schwedische Assistent, Christer Olsson, der zuweilen energisch wird und Spieler mit Anweisungen versorgt.

Dass Söderholm auch kein Showman an der Bande ist, wusste man allerdings in Bern. Man verzichtete ganz bewusst auf das branchenübliche Schema, einen ruhigen und netten Trainer durch einen lauten und bösen (oder umgekehrt) zu ersetzen. Beim SCB ist man überzeugt, dass ein Peitschenknaller nicht mehr zeitgemäss ist.

Söderholm: «Das war eine grossartige Kulisse»

Der SCB will eine Evolution, keine Revolution. Die Mannschaft, die immer noch voll im Rennen um einen Platz in den Top 6 ist, soll sich in entwickeln.

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DIE SCB-TRAINER DER LETZTEN 15 JAHRE: Der neue Mann an der Berner Bande: Jussi Tapola (Fi).
Foto: Getty Images

Schon während der Söderholm-Premiere steigern sich die Berner und sind nach dem Ausgleich im Schlussabschnitt am Drücker, ehe ein Eigentor von Colin Gerber Fribourg doch noch den Sieg bringt.

«Das war eine grossartige Kulisse. Das hat Spass gemacht. Auch auf der Bank», sagt Söderholm gleich nach der Niederlage. «Die Emotionen von unserer Seite waren gut. Und wir sind besser und besser ins Spiel gekommen. Wir haben uns im dritten Drittel mehrere Torchancen erarbeitet.»

Schon heute Abend gibt es in Lugano die nächste Chance zum ersten Erfolg für Söderholm. Soll die PostFinance-Arena auch in den nächsten Wochen gut gefüllt sein, braucht es Signale, dass die düsteren Jahre bald der Vergangenheit angehören.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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