Auf einen Blick
- Goalie Ludovic Waeber löste den Vertrag mit dem ZSC auf
- Er war früher Kloten-Fan wegen Goalie-Legenden Rüeger und Gerber
- Kloten hält Anschluss an direkte Playoff-Plätze, Waeber spielt zwei Drittel der Partien
Vor elf Monaten war der damalige Kloten-Sportchef Larry Mitchell (57, De/Ka) verzweifelt. Auf der Suche nach einem Schweizer Torhüter als Nachfolge für Juha Metsola (35, Fi) bekam er mehrere Körbe. Gilles Senn (28) bevorzugte den Wechsel von Davos nach Ambri, Luca Hollenstein (24) jenen von Zug nach Davos. Und Philip Wüthrich (27) begnügt sich mit der Ersatzrolle hinter SCB-Keeper Adam Reideborn (32, Sd), statt bei Kloten die Chance zu packen, zur potenziellen Nummer 1 zu wachsen.
Ganz anders die Einstellung von Ludovic Waeber. Sein Ziel war und ist klar, Stammtorhüter zu sein. Weil er nach einer Saison hinter ZSC-Meistergoalie Simon Hrubec (33, Tsch) die Felle davon schwimmen sah, entschloss er sich 2023 für ein Nordamerika-Abenteuer. Es entwickelte sich zu einer Achterbahnfahrt mit Klub- und Liga-Wechseln (AHL, ECHL). «Es lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte», sagt Waeber, «ich bin schon 28. Plötzlich geht es sehr schnell. Ich brauche Spiele.»
Der Fribourger wäre vertraglich noch an die ZSC Lions gebunden gewesen, als Kloten sein Interesse bekundete. Die beiden Klubs einigten sich, der Kontrakt wurde aufgelöst, nachdem Waeber im Frühjahr 2024 aus Nordamerika zurückgekehrt war. «Nach den letzten beiden Jahren ist das eine gute Möglichkeit für mich.» Er verrät: «Als ich jung war, war ich übrigens Kloten-Fan.» Dies vor allem wegen der Goalie-Legenden Ronnie Rüeger (51) und Martin Gerber (50).
Waeber strahlt Ruhe aus
Die letztjährige Chaos-Saison der Zürcher Unterländer sowie die Ungewissheit der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit hat Waeber nicht abgeschreckt. «Ich habe genug Selbstvertrauen.» Wenige Monate nach der Vermeldung seiner Verpflichtung ist noch klarer: Waeber ist der Schlüsseltransfer der Klotener, die in dieser Saison mit ihren Auftritten überzeugen und gar beeindrucken. «Wir haben eine gute Chemie im Team und schon einige Fortschritte gemacht», sagt der Torhüter, der letzte Woche Vater von Töchterchen Hailey geworden ist.
Kloten hält den Anschluss an die direkten Playoff-Plätze, dank einer sattelfesten Defensive, Disziplin – und einem Verlass-Goalie. «Vielleicht nehme ich dem Team etwas den Druck», mutmasst Waeber, der bisher im Vergleich mit Sandro Zurkirchen (34) zwei Drittel der Partien bestritt. «Ich strahle ruhige Energie aus, damit sich meine Vorderleute auf ihre Aufgaben fokussieren können.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |