Der Endspurt beginnt
Das sind die Schlüsselfiguren im Strichkampf

Der Kampf an den beiden Strichen geht in die heisse Phase. Davos, Lausanne, Servette, Lugano, Bern und Ambri schenken sich nichts. Blick sagt, welche Spieler dabei den Ausschlag geben.
Publiziert: 27.01.2022 um 10:28 Uhr
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Goalie Sandro Aeschlimann ist bei Davos der Fels in der Brandung.
Foto: keystone-sda.ch
Eishockey-Redaktion

Davos: Aeschlimann, der Unerschütterliche

Sandro Aeschlimann ist 27 Jahre alt, hat noch kein einziges Playoff-Spiel bestritten, ist aber in der Form seines Lebens und strahlt eine bemerkenswerte Ruhe aus. Mit einer Fangquote von 93,81 Prozent ist der Emmentaler statistisch die Nummer 1 der Liga. Dabei stand Aeschlimann beim Saisonstart noch auf dem Abstellgleis.

Der HCD will AHL-Rückkehrer Gilles Senn als Nummer 1 aufbauen. Aeschlimann kommt in den ersten acht Partien bloss zu einem einzigen Einsatz. Und verliert. Doch er zerreisst sich im Training. «Weil ich überzeugt war, dass die Chance kommt. Ich habe mein Ding gemacht und nicht zu viel über die Situation nachgedacht», sagte der Mann, der seit Sommer mit einem Mentaltrainer zusammenarbeitet.

Mit Erfolg: Obwohl Davos fünf der letzten sechs Spiele verloren hat, weist der Keeper erstaunliche Werte vor.

Lausanne: Sekac, der ehemalige Nachtvogel

Als Jiri Sekac (29) bei Lausanne unterschrieb, waren die Erwartungen riesig. Der Stürmer aus der Jagr-Stadt Kladno hatte in den letzten fünf Jahren bei Top-Teams in der KHL (Kasan, ZSKA Moskau und Omsk) seine Klasse unter Beweis gestellt und sich davor während zwei Saisons in der NHL (Montreal, Anaheim, Chicago und Arizona) versucht.

Während seiner Zeit in Montreal sei er «wild und jung» gewesen und habe sich «nicht professionell» verhalten, zeigte er sich unlängst gegenüber dem frankokanadischen TV-Sender TVA Sports einsichtig. Der Tscheche soll damals von den Canadiens für feuchtfröhliche Nächte verwarnt worden sein.

Inzwischen ist er zweifacher Familienvater und reifer geworden. Und hat bei Lausanne, wo nach seinem langsamen Start schon Transfergerüchte aufkamen, den Tritt immer besser gefunden. In den letzten vier Partien hat er sechs Tore erzielt. Die Konkurrenz ist gewarnt.

Restprogramm der Strichklubs
  • Davos

  • 27.1. SCRJ Lakers (a)
  • 28.1. Bern (h)
  • 22.2. Servette (h)
  • 25.2. ZSC Lions (a)
  • 26.2. Lugano (h)
  • 2.3. Biel (h)
  • 4.3. Zug (a)
  • 5.3. Ajoie (h)
  • 8.3. Biel (a)
  • 12.3. SCL Tigers (a)
  • 14.2. Fribourg (h)
  • Offen: Fribourg (a)
  • Lausanne

  • 27.2. ZSC Lions (a)
  • 22.2. Ambri (h)
  • 25.2. Ambri (a)
  • 26.2. SCRJ Lakers (h)
  • 1.3. SCL Tigers (h)
  • 3.3. Lugano (h)
  • 4.3. Biel (a)
  • 7.3. Zug (h)
  • 8.3. Zug (a)
  • 11.3. Fribourg (h)
  • 12.3. Servette (a)
  • 14.3. Bern (a)
  • Offen: Fribourg (a)
  • Offen: SCL Tigers (a)
  • Servette

  • 28.1. ZSC Lions (h)
  • 22.2. Davos (a)
  • 25.2. Fribourg (a)
  • 26.2. Bern (h)
  • 1.3. Servette (a)
  • 4.3. Ajoie (a)
  • 5.3. Zug (h)
  • 8.3. Lugano (h)
  • 12.3. Lausanne (h)
  • 14.3. SCL Tigers (a)
  • Offen: Ajoie (h)
  • Lugano

  • 27.1. Ambri (h)
  • 28.1. SCL Tigers (a)
  • 23.2. SCRJ Lakers (a)
  • 25.2. Zug (h)
  • 26.2. Davos (a)
  • 1.3. Ajoie (h)
  • 3.3. Lausanne (a)
  • 5.3. Fribourg (h)
  • 8.3. Servette (a)
  • 11.3. SCRJ Lakers (h)
  • 12.3. ZSC Lions (a)
  • 14.3. Biel (a)
  • Bern

  • 27.1. Zug (h)
  • 28.1. Davos (h)
  • 25.2. SCL Tigers (h)
  • 26.2. Servette (a)
  • 1.3. Biel (h)
  • 5.3. Ambri (a)
  • 6.3. SCRJ Lakers (h)
  • 8.3. Ajoie (a)
  • 9.3. Ambri (h)
  • 11.3. ZSC Lions (h)
  • 14.3. Lausanne (h)
  • Offen: Ajoie (h)
  • Ambri

  • 27.1. Lugano (a)
  • 22.2. Lausanne (a)
  • 25.2. Lausanne (h)
  • 26.2. Zug (a)
  • 1.3. Servette (h)
  • 5.3. Bern (h)
  • 8.3. Fribourg (h)
  • 9.3. Bern (a)
  • 11.3. Biel (h)
  • 12.3. Fribourg (a)
  • 14.3. SCRJ Lakers (h)
  • Davos

  • 27.1. SCRJ Lakers (a)
  • 28.1. Bern (h)
  • 22.2. Servette (h)
  • 25.2. ZSC Lions (a)
  • 26.2. Lugano (h)
  • 2.3. Biel (h)
  • 4.3. Zug (a)
  • 5.3. Ajoie (h)
  • 8.3. Biel (a)
  • 12.3. SCL Tigers (a)
  • 14.2. Fribourg (h)
  • Offen: Fribourg (a)
  • Lausanne

  • 27.2. ZSC Lions (a)
  • 22.2. Ambri (h)
  • 25.2. Ambri (a)
  • 26.2. SCRJ Lakers (h)
  • 1.3. SCL Tigers (h)
  • 3.3. Lugano (h)
  • 4.3. Biel (a)
  • 7.3. Zug (h)
  • 8.3. Zug (a)
  • 11.3. Fribourg (h)
  • 12.3. Servette (a)
  • 14.3. Bern (a)
  • Offen: Fribourg (a)
  • Offen: SCL Tigers (a)
  • Servette

  • 28.1. ZSC Lions (h)
  • 22.2. Davos (a)
  • 25.2. Fribourg (a)
  • 26.2. Bern (h)
  • 1.3. Servette (a)
  • 4.3. Ajoie (a)
  • 5.3. Zug (h)
  • 8.3. Lugano (h)
  • 12.3. Lausanne (h)
  • 14.3. SCL Tigers (a)
  • Offen: Ajoie (h)
  • Lugano

  • 27.1. Ambri (h)
  • 28.1. SCL Tigers (a)
  • 23.2. SCRJ Lakers (a)
  • 25.2. Zug (h)
  • 26.2. Davos (a)
  • 1.3. Ajoie (h)
  • 3.3. Lausanne (a)
  • 5.3. Fribourg (h)
  • 8.3. Servette (a)
  • 11.3. SCRJ Lakers (h)
  • 12.3. ZSC Lions (a)
  • 14.3. Biel (a)
  • Bern

  • 27.1. Zug (h)
  • 28.1. Davos (h)
  • 25.2. SCL Tigers (h)
  • 26.2. Servette (a)
  • 1.3. Biel (h)
  • 5.3. Ambri (a)
  • 6.3. SCRJ Lakers (h)
  • 8.3. Ajoie (a)
  • 9.3. Ambri (h)
  • 11.3. ZSC Lions (h)
  • 14.3. Lausanne (h)
  • Offen: Ajoie (h)
  • Ambri

  • 27.1. Lugano (a)
  • 22.2. Lausanne (a)
  • 25.2. Lausanne (h)
  • 26.2. Zug (a)
  • 1.3. Servette (h)
  • 5.3. Bern (h)
  • 8.3. Fribourg (h)
  • 9.3. Bern (a)
  • 11.3. Biel (h)
  • 12.3. Fribourg (a)
  • 14.3. SCRJ Lakers (h)

Servette: Tömmernes, der Captain für alles

Dass die Aufholjagd der Genfer am Dienstag in Bern eingebremst wurde, dürfte kein Zufall gewesen sein. Captain Henrik Tömmernes fehlte krank (nicht Corona). Wenn der Schwede fehlt, vermisst Servette mehr als nur einen Spieler. Der 31-Jährige ist der Leader des Teams, der Anker in der Defensive, der Topskorer, der magistrale Vorbereiter (mit 40 Assists die Nummer 1 der Liga), der Dirigent im Powerplay sowie Scharfschütze. Und er ist der Dauerbrenner. Kein Spieler der Liga steht mehr auf dem Eis (über 26 Minuten pro Spiel) als der Verteidiger, der im Olympia-Aufgebot steht.

Lugano: Irving, der Goalie-Joker

Nach drei Minuten ist das Spiel in Zug am Dienstag für Niklas Schlegel zu Ende. Der Lugano-Goalie verletzt sich am linken Bein und muss auf dem Weg in die Kabine gestützt werden. Ein Schock für die Tessiner. Tags darauf folgt die Diagnose: Adduktoren-Verletzung, sechs bis acht Wochen Pause. Schon wieder!

Diese Saison fiel Schlegel schon einmal rund eineinhalb Monate aus, und Lugano rasselte in die Krise, gewann in den 14 Spielen vor seinem Comeback nur dreimal.

In Zug sprang Thibault Fatton (20) ein und erwischte einen schlechten Abend. Gleichzeitig spielte der Kanadier Leland Irving erstmals für die Ticino Rockets und führte das Team mit 46 Paraden zum Sieg in Sierre (4:3 n.V.).

Nun dürfte der 33-Jährige mit der Erfahrung von 13 NHL-Spielen bei Calgary plötzlich wieder bei Lugano gefragt sein, zumal auch Youngster Davide Fadani verletzt ausfällt. Bei seinen bisherigen sechs Einsätzen für die Bianconeri konnte Irving nur 88,55 Prozent der Schüsse abwehren und einen Sieg einfahren. Bei Lugano waren damals aber neben Schlegel noch andere Leistungsträger verletzt.

SCB: Untersander, der Unermüdliche

Man muss sich mal Ramon Untersanders Anfänge in Erinnerung rufen: Als der Verteidiger 2015 nach Bern wechselt, geben ihm nur wenig Kredit. Er sei mental zerbrechlich, heisst es. Untersander werde noch während der Saison nach Biel zurückkehren. Blödsinn!

In einer Spielzeit, in der alles drunter und drüber geht, der Trainer gefeuert wird und der Sportchef zurücktritt, schiesst «Unti» den SCB im entscheidenden Spiel in die Playoffs – und skort auf dem Weg zum Titel am laufenden Band. Sieben Jahre später ist der Rheintaler noch immer eine sichere Bank. Mit 28 Punkten ist der Nati-Back hinter Topskorer Dominik Kahun zweitbester Skorer, weist die beste Plus/Minus-Bilanz (+12) des Teams vor und erhält mit 25 Minuten und 45 Sekunden am meisten Eiszeit. Das sind sechs Minuten mehr als beim letzten Meistertitel 2019, als behauptet wurde, der damalige Trainer Jalonen presse seine Stars in Form einer Zitrone aus.

Schlicht brillant war, was der Assistenz-Captain zeigte, als zehn Stammspieler fehlten. In Lugano stand Untersander 33 Minuten auf dem Eis, trieb die Youngster Dähler, Näf und Fuss zu Höchstleistungen an. Und sagt nach dem Spiel cool: «Ich werde nicht müde.»

Ambri: Moses, der Heilsbringer

In der Vorbereitung zog sich Steve Moses (32) eine Achillessehnenverletzung zu und verpasste drei Viertel der Saison. Weil es bei den SCRJ Lakers ohne ihn so grandios lief und der Amerikaner letzte Saison nicht besonders überzeugt hatte, wurde er nun an Ambri ausgeliehen, als er wieder fit war.

Trotz mangelnder Spielpraxis wurde Moses sofort zum Heilsbringer und schoss in fünf Spielen drei Tore. «Bei Ambri hat sich etwas gelöst. Vielleicht habe ich ein wenig frischen Wind ins Team gebracht», zitiert ihn Heshootshescoores.com.

Die Biancoblù hatten bisher einen beträchtlichen Mangel an Ausländer-Toren (total 24). Da ist eine Steigerung bitter nötig.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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