Das Warten hat ein Ende
Bern schlägt Genf und gewinnt erstmals nach acht Pleiten

Nach acht sieglosen Partien in Serie gewinnt der SC Bern endlich wieder ein Spiel. Gegen die Genfer sorgen die Powerplay-Formationen für Erlösung. Ausserdem holt Ajoie einen historischen Negativ-Rekord.
Publiziert: 25.01.2022 um 22:49 Uhr
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Das lange Warten hat ein Ende: Nach acht Niederlagen in Serie gewinnt der SC Bern wieder mal ein Spiel.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Bern – Genf-Servette 3:1

Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Liveticker!

Es sind Bilder, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat. Die SCB-Spieler lassen sich von den spärlich erschienen Fans feiern. 3:1 gegen Servette. Es ist der erste Sieg nach acht Pleiten in Serie. Und der erste Dreier nach zwei (!) Monaten. Dabei bietet die Partie Einbahnhockey. Genf macht das Spiel, dominiert mit 48:18-Schüssen. Doch immer wieder entschärft der glänzende Philip Wüthrich im SCB-Tor. Die Genfer scheitern zudem gleich drei Mal an der Torumrandung.

Ganz anders der SCB: Bern präsentiert sich im Abschluss eiskalt. Als Berns Jan Neuenschwander die erste Strafe des Spiels fasst, dauert es zehn Sekunden. Und schon fällt das Tor. Aber nicht etwa für Genf. Roger Karrer verpasst einen Rückpass von Joël Vermin. Thierry Bader zieht los. Und schiesst den SCB in Führung. Es ist der erste Shorthander im 40. Spiel für die Mutzen!

Der SCB kann die Führung im zweiten Drittel ausbauen. Erst erhöht Praplan im Powerplay. Dann schlägt Bader fünf Minuten vor der zweiten Pause erneut zu. Doch: Servette-Trainer Jan Cadieux nimmt die Coaches Challenge. Und prompt: Offside! Kein Tor!

Jetzt droht den Bernern das Spiel zu entgleiten. 78 Sekunden lang müssen sie mit zwei Mann weniger auskommen. Doch auch in doppelter Überzahl können die Genfer nicht reüssieren. Als im letzten Drittel Topskorer Daniel Winnik wegen eines Crossecks raus muss, entscheidet Untersander die Partie. Winnik wirkt genervt, landet nach einem weiteren Crosscheck an Wüthrich vorzeitig unter der Dusche. Der Berner Schlussmann behält auch in der Endphase die Übersicht, geht mit einer sackstarken Fangquote von 97,92 Prozent vom Eis.

Ein starkes Signal setzt Trainer Johan Lundskog. Santiago Näf (19), Ronny Dähler und Noah Fuss (beide 20), die am Wochenende in die Bresche sprangen, als dem SCB zehn Stammspieler fehlten, kommen erneut zum Zug. Fuss kommt im Paradeblock neben Kahun zum Einsatz. Näf führt die dritte Linie als Center an. Und Dähler schafft es immerhin als 13. Stürmer aufs Blatt. Grossartig! (A.R.)

Zuschauer: 12'576

Die Tore: 6. Bader (SH) 1:0, 26. Praplan (Kast, Andersson/PP) 2:0, 50. Untersander (Kahun, Conacher/PP) 3:0, 54. Vermin (Vatanen, Filppula) 3:1.

Die drei Besten:

Philip Wüthrich (SC Bern) ***
Thierry Bader (SC Bern) **
Ramon Untersander (SC Bern) *

ZSC Lions – Ambri 5:2

Leiden. Das ist es, was Ambri zu Beginn muss. Die Tessiner müssen die Überlegenheit der Zürcher über sich ergehen lassen. Vor allem wenn die Linie mit den Olympiafahrern Malgin und Andrighetto auf dem Eis ist. Doch Conz lässt sich während der Phase der ZSC-Überlegenheit nur einmal (durch Roe) bezwingen. Als der Zürcher Sturm verzieht, kommt Ambri durch Heim nach 25 Minuten erstmals in eine gute Abschlussposition, besser ins Spiel und durch Grassi zum Ausgleich.

Im Schlussdrittel landet dann ein Schuss von Andrighetto, der davor zwei Metallschüsse zu beklagen hat, im Tor: Via Schienbein von Chris Baltisberger. Dann wirds hektisch: Ambri spielt unter Protest weiter, nachdem die Schiedsrichter den Ausgleich annullieren, weil Grassi Kopf voran in Goalie Kovar gerasselt ist. Die Begründung der Tessiner: Die Zürcher hätten sich zu lange Zeit für die Coaches Challenge (gemäss Regeln 45 Sekunden) gelassen.

Der Ausgleich fällt dann dennoch, als Quenneville den Punk ins eigene Tor ablenkt. Doch kurz darauf düst der überragende Malgin los und bezwingt Conz zum 3:2. Die Entscheidung. (sr)

Zuschauer: 7484

Die Tore: 14. Roe (Bodenmann, Hollenstein) 1:0, 30. Grassi (Pestoni, Zwerger) 1:1, 43. C. Baltisberger (Andrighetto, Noreau/PP) 2:1, 51. McMillan 2:2, 52. Malgin 3:2, 55. Pedretti (Hollenstein) 4:2, 60. Malgin (Pedretti/EN) 5:2.

Die drei Besten:

Denis Malgin (ZSC Lions) ***
Denis Hollenstein (ZSC Lions) **
Reto Schäppi (ZSC Lions) *

Zug – Lugano 5:4 n.V.

Der EV Zug bleibt in diesem Jahr ungeschlagen. Mit einem 5:4 nach Verlängerung gegen Lugano feiern die Zentralschweizer den siebten Sieg in Folge. Nach nur 14 Sekunden der Overtime trifft der Schwede Niklas Hansson mit seinem zweiten Tor des Abends.

Nach einem Blitzstart mit einer 3:0-Führung nach zwölf Minuten gibt der Meister aber auf eher ärgerliche Art noch einen Punkt ab. Calvin Thürkauf bringt die Hoffnung kurz vor Ende des Startdrittels in die Reihen der Tessiner zurück. Daniel Carr, beflügelt durch ein Olympia-Aufgebot Kanadas, verkürzt zwei Minuten vor der zweiten Pause. Der Kanadier trifft später auch noch zum 3:4.

Auch im Schlussdrittel führt Zug noch einmal 4:2, doch Carr und Romain Loeffel 2:12 Minuten sichern Lugano noch einen Punkt. Die Partie hat für die Bianconeri bereits schlecht begonnen. Torhüter Niklas Schlegel muss bereits nach drei Minuten wegen einer Verletzung Thibault Fatton Platz machen. (SDA)

Zuschauer: 6602

Die Tore: 10. Suri (Kovar, Leuenberger) 1:0, 11. Senteler 2:0, 12. Hansson (Suri) 3:0, 20. Thürkauf (Guerra, Fazzini) 3:1, 39. Carr (Josephs) 3:2, 51. Klingberg 4:2, 53. Carr 4:3, 58. Loeffel 4:4, 61. Hansson (Kovar) 5:4.

Ajoie – Lakers 3:7

Der HC Ajoie hält nach einer 3:7-Heimniederlage gegen die Rapperswil-Jona Lakers den Rekord, den keiner will. Zum 16. Mal hintereinander bleibt der Aufsteiger aus dem hintersten Zipfel des Jura ohne einen Punkt. Das gab es seit Einführung der Playoffs in der obersten Schweizer Eishockey-Liga noch nie.

Ein Drittel lang darf Ajoie auf die Vermeidung des Unausweichlichen hoffen, doch im Mitteldrittel zerrinnt die 2:0-Führung wie Eis in der Frühlingssonne. Nach nur 15 Sekunden verkürzt Zack Mitchell, mit einem Shorthander - bereits der achte der Saison gegen Ajoie – gleicht der Kanadier aus und in der 34. Minute steht es bereits 2:4.

Danach kommt Geburtstagskind Tim Wolf (29) im Ajoie-Tor ins Spiel – und wird nach zwei Minuten ebenfalls ein erstes Mal bezwungen. Rapperswil-Jona, das Überraschungsteam der Saison, punktet dafür im fünften Spiel in Folge. (SDA)

Zuschauer: 2786

Die Tore: 15. Schmutz (Eigenmann) 1:0, 17. Bogdanoff (Eigenmann, Gauthier-Leduc) 2:0, 21. Mitchell (Djuse, Wetter) 2:1, 27. Mitchell (Rowe/SH) 2:2, 29. Djuse (Forrer) 2:3, 34. Cervenka (Djuse, Lammer) 2:4, 36. Aebischer 2:5, 41. Frossard (Asselin/PP) 3:5, 41. Cervenka (Mitchell, Zgraggen) 3:6, 54. Forrer (Wick) 3:7

SCL Tigers – Lausanne abgesagt!

Das Spiel der 39. Runde musste aufgrund mehrerer positiver Corona-Tests und verletzter Spieler im Lager der Tigers abgesagt werden. Die Langnauer erfüllten das minimale Kontingent von 15 Spielern und einem Goalie nicht mehr.

Swiss League, Resultate der 43. Runde

Olten – Kloten 3:6

EVZ Academy – GCK Lions 1:2

La Chaux-de-Fonds – Visp 2:0

Langenthal – Winterthur 4:3 n.P.

Sierre – Ticino Rockets 3:4 n.V.

Olten – Kloten 3:6

EVZ Academy – GCK Lions 1:2

La Chaux-de-Fonds – Visp 2:0

Langenthal – Winterthur 4:3 n.P.

Sierre – Ticino Rockets 3:4 n.V.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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