Manchmal ertappt er sich dabei, wie er in der Lakers-Garderobe die Verhaltensmuster seiner Teamkollegen oder deren Gewohnheiten vor dem Spiel studiert. Und fragt sich, wie und warum sie einst ihren Anfang genommen haben. Diese Thematik interessiert Jeremy Wick brennend. Der 32-Jährige hat 2014 sein Psychologie-Studium abgeschlossen an der Privat-Uni St. Lawrence im US-Bundesstaat New York.
Im selben Jahr wechselte Wick nach Genf. Er ist einer der vielen Trouvaillen des damaligen Servette-Bosses Chris McSorley, der in seiner Heimat Kanada Spieler mit Schweizer Pässen oder Lizenzen aufgetrieben hat. Bis 2020 spielte Wick in Genf. Vergleicht man den Stürmer von damals mit jenem von heute bei den Lakers, muss man zum Schluss kommen: Da hat eine krasse Verwandlung stattgefunden.
Bei Genf sammelte Wick Strafminuten, bei den Lakers nun Skorerpunkte. Bei den Servettiens wurde der Stürmer rausgeschickt, um Gegentore zu verhindern und die Gegner zu piesacken. «Man wollte ein hartes Spiel von mir. Dagegen habe ich auch nichts. Ich teile gerne Checks aus, aber das braucht Energie.» Rückblickend erkennt er: «Ich war in einer Rolle gefangen, aus der ich nicht ausbrechen konnte.»
Hohe Erwartungen und mehr Verantwortung
Denn jetzt sieht man: Wick kann mehr. Er ist bei den Lakers einer der besten Torschützen, hat Anfang Dezember den ersten Hattrick seiner Profikarriere erzielt. Dass er es nun jenen Skeptikern, die ihm nicht mehr zugetraut haben, zeigt, macht ihn stolz. Mit Sandro Forrer und Nico Dünner hats Klick gemacht in der Sturmlinie, «die Chemie stimmt, das Selbstvertrauen ist da», er ist ein Spielmacher geworden. Und Wick macht es Spass, mit jungen Spielern an deren Fortschritte zu arbeiten.
Die Entwicklung der Lakers war es auch, die sie für den Stürmer interessant gemacht haben. «Man hat mich geholt mit hohen Erwartungen und der Aussicht, viel Verantwortung zu bekommen. Hier wächst etwas und ich wollte Teil davon sein.» Das ist er, auch die nächsten zwei Jahre noch. Wick hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert.
Und dennoch: Der Vater von zwei Töchtern kann sich schon gut vorstellen, was er nach der Spielerkarriere sein könnte: Sportpsychologe. Zudem möchte er mit seiner Familie in der Region bleiben, denn Wicks Mutter stammt ursprünglich aus Rappi-Jona und wanderte einst nach Kanada aus. Sein Wurzeln sind hier, seine Zukunft auch. Und der Wechsel zum SCRJ hat ihn zu dem Spieler gemacht, den er sein kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |