Davos verzweifelt an Wüthrich
Bern kehrt im Klassiker zum Siegen zurück

Der Klassiker zwischen Bern und Davos hat alles zu bieten. Am Ende jubeln die Mutzen. Und die Lakers zeigen dem Meister den Meister. Hier gehts zur Überischt.
Publiziert: 11.12.2021 um 22:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2021 um 08:03 Uhr
1/10
SCB-Wüthrich macht im zweiten Drittel etliche Davoser Chancen zunichte.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

SC Bern – HC Davos 3:1

Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Er flucht und tobt, diskutiert mit den Schiedsrichtern. Und verwirft immer wieder fragend die Hände. Doch am Ende steht SCB-Coach Johan Lundskog mit einem breiten Grinsen an der Bande. Bern holt sich den ersten Sieg nach vier Pleiten in Serie. Und was für einer!

Die letzten zwölf Minuten sind nichts für schwache Nerven. Zwar gelingt Thomas Thiry nach gewonnenem Bully das 3:1. Doch kaum angespielt, finden sich die Berner in doppelter Unterzahl wieder. Calle Andersson muss wegen hohen Stocks raus. Alles korrekt. Doch dann erfinden die Unparteiischen Miroslav Stolc und Stefan Hürlimann auch noch eine Strafe an Colin Gerber.

Das Publikum ist ausser sich. Und das Spiel wird von Minute zu Minute ruppiger. Frust- und Revanchefouls hüben wie drüben. Mit Folgen: Chris Egli verschwindet nach einem Check schon fünf Minuten vor Schluss in der Kabine.

Schade: Lange geht es gesittet zu. Bern ist im ersten Drittel die bessere Mannschaft, führt dank Thierry Bader und Dominik Kahun 2:0. HCD-Coach Christian Wohlwend greift bereits nach 20 Minuten durch, ersetzt Torhüter Gilles Senn durch Sandro Aeschlimann. Prompt kommen die Bündner, die erstmals mit Kristian Pospisil antreten, besser ins Spiel.

Nach einem Bock von SCB-Back Ramon Untersander, der die Scheibe nicht aus dem Drittel spedieren kann, gelingt Axel Simic das Anschlusstor. Der SCB verliert in der Folge den Faden.

Philip Wüthrich im SCB-Tor muss gleich mehrfach eingreifen, zeigt gegen Thomas Wellinger und Marc Wieser zwei Big-Saves und hält auch in der hitzigen Schlussphase dicht.

Nicht zum Einsatz kommt beim SCB Cory Conacher. Der Kanadier hat in den letzten sechs Partien kein einziges Mal getroffen. Für ihn kommt der wiedergenesene Kaspars Daugavins zum Zug.

Tore 3. Bader (Thiry, Praplan) 1:0. 14. Kahun (Thomas, Scherwey) 2:0. 31. Simic (Stransky, Nygren) 2:1. 49. Thiry (Varone) 3:1.

Die drei Besten

*** Philip Wüthrich (Bern)

** Thomas Thiry (Bern)

* Christian Thomas (Bern)

Zuschauer: 14'131.

SCRJ Lakers – EV Zug 5:2

Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Ticker.

Mit ihrer Souveränität, Konstanz und Stärke überraschen die Lakers nicht nur nationale Eishockey-Experten (im Blick) – sondern in diesem Spitzenkampf Mal für Mal auch die Zuger. Vom ersten Gegentreffer werden die Meister zwar animiert, die Zweikämpfe noch entschlossener anzugehen. Dennoch werden sie von den Lakers phasenweise vorgeführt und mit schnellen Passkombinationen ausgespielt.

Statt im Powerplay auf den Ausgleich zu drücken, kassiert der EVZ einen Shorthander: Martschini verliert bei seinem Vorstoss an der blauen Linie die Scheibe, Profico und Zangger vollenden herrlich. Zangger hat bis zur 3:0-Führung bei jedem Treffer den Stock im Spiel. Er ist einer jener Akteure, die bei den Lakers aufblühen.

Obwohl der SCRJ nur noch fünf Stammverteidiger zur Verfügung hat und sich welche borgen muss – Pezzullo von Ambri, Moor von Thurgau – hat man die eigene Zone vor Goalie Nyffeler im Griff. Und vor allem den zackigen und trotzdem geordneten Weg daraus, wenn sie zum Angriff blasen.

Im Zuger Zeugnis würde einmal mehr stehen: Sie sind stets bemüht. Bis zum ersten Treffer aber brauchts auch noch Geduld – und ein Powerplay. Es ist jedoch nicht der Anfang einer furiosen Aufholjagd. Furios macht Rappi weiter. Sogar Mitchell trifft mal, es ist erst das vierte Tor des Kanadiers, der einen Abpraller vor Genoni ungestört verwertet.

Die Zuger verlieren nebst Orientierung und Spiel auch noch Verteidiger Hansson (25.), der sich bei einer Schussabgabe verletzt. (N.V.)

Zuschauer: 4'195.

Tore: 24. Aebischer (Mitchell, Zangger) 1:0. 28. Zangger (Profico/SH!) 2:0. 32. Zangger (Profico, Cervenka/PP) 3:0. 46. Müller (Kovar/PP) 3:1. 49. Mitchell (Zangger, Profico) 4:1. 55. Kovar 4:2. 59. Profico 5:2 (leeres Tor).

Die drei Besten

*** Sandro Zangger (Lakers)

** Leandro Profico (Lakers)

* Fabian Maier (Lakers)

Biel – Fribourg 1:3

Die Partie beginnt mit einem Bieler Schock-Moment. Verteidiger Grossmann prallt unglücklich in Gegenspieler Brodin und geht zu Boden. Der 34-Jährige will aufstehen, sackt aber gleich wieder zusammen. Mit Verdacht auf Hirnerschütterung verschwindet der Routinier in der Kabine. Ein weiterer Ausfall für den EHCB, nachdem Stürmer Hügli am Vortag in Langnau bereits von einem Puck am Fuss getroffen wurde und gegen Gottéron ebenfalls fehlt.

Personalnot hin oder her, die Seeländer beginnen stark und kommen zu guten Möglichkeiten. Der erste Treffer aber fällt auf der Gegenseite. Grosse Klasse, wie Mottet im Powerplay vor dem Tor Desharnais anspielt und dieser Biel-Keeper van Pottelberghe zum 1:0 verlädt.

Weniger schön anzuschauen sind in der Folge diverse hinterlistige Attacken mit dem Stock. Vor allem jene von Biels Forster, der Brodin mit einem Crosscheck gegen den Nacken niederstreckt. Erstaunlich, dass diese Aktion unbestraft bleibt.

Ab da ist Zunder drin. Gottéron-Coach Dubé legt sich zur ersten Pause mit den Schiris an, Hitzkopf DiDomenico mit dem Bieler Publikum.

Das 2:0 für die Gäste verkommt da fast schon zur Randnotiz. Denn es dominieren weiterhin die Unsportlichkeiten. Künzle checkt Fribourgs Jörg kopfvoran in die Bande. Die Bestrafung kommt doppelt. Fünf Minuten durch die Schiris und das 0:3 durch Mottet. Dabei nur Zuschauer: Chris DiDomenico, der für sein loses Mundwerk eine Disziplinarstrafe absitzt.

Im Schlussdrittel wird dann vorwiegend Hockey gespielt. Biel kämpft, schafft aber nur noch das Ehrentor. Und Leader Fribourg holt den neunten Sieg aus den letzten zehn Spielen.

Zuschauer: 5901

Tore: 5. Desharnais (Mottet, DiDomenico/PP) 0:1. 33. Rossi (Dufner, Jörg) 0:2. 39. Mottet (Gunderson, Desharnais/PP) 0:3. 51. Hischier (Hofer) 1:3.

Die 3 Besten

*** Kilian Mottet (Fribourg)

** David Desharnais (Fribourg)

* Reto Berra (Fribourg)

Lugano – SCL Tigers 4:1

Zuschauer: 4940.

Tore: 10. Bertaggia 1:0. 13. Alatalo 2:0. 16. F. Schmutz (Pesonen) 2:1. 26. Thürkauf (Josephs, Bertaggia) 2:1. 45. Carr (Arcobello) 4:1.

Ajoie – Ambri 1:4

Zuschauer: 3805

Tore: 17. Romanenghi 1:0. 20. Regin (Pestoni/SH) 2:0. 28. Incir (Grassi, Fohrler) 1:2. 38. Cajka (Pestoni, Fohrler) 1:3. 50. D. Kostner (J. Fischer) 1:4.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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