«Da fühlt man sich verarscht»
Marco Maurer degradiert und zum SCB abgeschoben

Nach seinem Blitzwechsel von Servette zum SCB und der 0:7-Klatsche in Davos redet Verteidiger Marco Maurer über die schwierigen letzten Monate.
Publiziert: 02.12.2023 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2023 um 16:52 Uhr
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Bei seinem Debüt mit dem SCB kam Marco Maurer (l.) gegen den HCD mit Marc Wieser gleich mit 0:7 unter die Räder.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Ende April mit Servette noch den Meisterkübel gestemmt, sieben Monate später schmort er auf der Genfer Bank. Marco Maurer spielt in der kurz- und wohl auch langfristigen Planung von Genf-Trainer Jan Cadieux (43) keine Rolle. Nach dem befristeten Tausch zum SCB kann der Verteidiger, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, zumindest wieder spielen.

Die letzten Monate waren schwierig für Maurer. Dem 35-Jährigen fällt es schwer, die Situation zu verstehen. «Ich habe Fragezeichen», sagt der Abräumer, «auch das Team wusste nicht, was Sache ist.» Begründet sei seine Degradierung zum Überzähligen nicht worden. «Ich spiele einfach und physisch, vielleicht passt das nicht mehr ins System», mutmasst er. Dass er zwar in der Aufstellung ist, in voller Montur auf der Bank sitzt – aber keine Sekunde Eiszeit bekommt, muss eine grosse Demütigung sein? «Ich habe zwei Monate abgesessen. Ich fühlte mich wie ein Junior», sagt er dazu nur.

Servette mit neun Verteidigern

Die Verpflichtung von Ex-NHL-Akteur Tim Berni (23) Mitte Oktober war ein Indiz. Die Abwehr der Genfer zählt seither neun Verteidiger, davon zwei Ausländer und junge Talente mit Zukunft. «Da steht man als Routinier da und fühlt sich verarscht.» Die Knochen hingehalten hat Maurer für Servette immerhin die letzten vier Saisons. Wie seine Zukunft aussieht, weiss der Abwehrspieler noch nicht. Dafür aber, dass er noch fit ist, um ein paar Saisons anzuhängen.

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Deshalb stuft er diese Monats-Ausleihe nach Bern für sich persönlich als positiv ein, sein Selbstvertrauen sei noch intakt, nur Spielpraxis fehle ihm. Dass der SCB beim HCD mit 0:7 dermassen unter die Räder kommt, ist trotzdem schwer zu verdauen. «Das ist hart», so Maurer.

Oder wie es Captain Simon Moser sagt: «Es ist inakzeptabel, dass wir so auseinandergefallen sind, und unfair unserem Torhüter gegenüber. Wir haben planlos alles nach vorne geworfen. Die Davoser waren in allen Belangen besser.» Beide sind sich einige, dass heute gegen die kriselnden Lakers eine Reaktion hermuss.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
30
28
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
29
7
53
4
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-2
50
5
SC Bern
SC Bern
29
16
49
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
SCL Tigers
SCL Tigers
28
4
41
8
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
29
-16
39
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
30
-18
36
13
HC Lugano
HC Lugano
28
-25
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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