So hatte man Dan Tangnes in der Schweiz noch nie gesehen. Am letzten Samstag beim Sieg im Hallenstadion startete er durch, als ihm Rikard Grönborg auf dem Weg in die zweite Pause quer übers Eis auf Schwedisch zurief, dass sich seine Spieler immer fallen lassen würden. Der norwegische Zug-Coach beschimpfte seinen Berufskollegen übel.
Nach dem Spiel war der smarte Erfolgscoach, der mit dem EVZ nun einen neuen Quali-Rekord (116 Punkte in 50 Spielen) aufstellte, wieder gefasst. Er glättete die Wogen und schwindelte charmant, als er behauptete, er verstehe kein Schwedisch.
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Und doch wunderte sich mancher in der Liga: Hat der Schwalben-Vorwurf, der im Eishockey im Gegensatz zu anderen Sportarten als Beleidigung empfunden wird, Tangnes an einem wunden Punkt erwischt?
Klingberg der fünfte verurteile Zuger
Gut möglich, dass der eine oder andere Gegner nun in den Playoffs gegen die übermächtigen Zuger genau da ansetzen wird. Zumal die Liga-Justiz nun weitere Argumente lieferte. EVZ-Stürmer Carl Klingberg wurde mit einer Busse von 2000 Franken belegt, weil sich der schwedische 98-Kilo-Schrank nach einem Foul von ZSC-Captain Patrick Geering theatralisch fallen liess.
Klingberg ist bereits der fünfte Zuger, der in dieser Saison für ein Vergehen der unrühmlichen Kategorie «Vortäuschen eines Fouls» gebüsst wurde. Davor wurden bereits Jan Kovar und Grégory Hofmann sowie zweimal Jérôme Bachofner erwischt.
Haben es die Schwalben-Jäger etwa auf die Zuger abgesehen? Wenn ja, dann hat sich das der EVZ auch selbst zuzuschreiben. Zweimal legte man (erfolglos) gegen die Bussen Rekurs ein und offenbarte dabei einen Mangel an Verständnis für den Kampf gegen die Schwalben-Unsitte. Da ist es schon möglich, dass man jetzt bei den Zentralschweizern besonders genau hinschaut.
Fribourg zeigt, dass man Spieler erziehen kann
Dass sich die Gegner gegen die flinken Zuger oft nur mit Fouls zu helfen wissen, darf kein Grund für die Spieler sein, nachzuhelfen.
Wie man der Schwalben-Plage Herr werden kann, haben Fribourg und Trainer Christian Dubé bewiesen. Ex-Schwalbenkönig Killian Mottet ist geläutert und auch Chris DiDomenico hat sich zumindest gebessert und fällt weniger schnell hin.
PS. Am Dienstag beklagten sich die Fribourger übrigens ebenfalls über fallende Zuger.
Blick über die Bande
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |