Blick über die Bande
Ein Hoch auf SCB-Goalie Philip Wüthrich

Philip Wüthrich ist ab der nächsten Saison die Nummer 1 im SCB-Tor. Er kann die Berner Goalie-Tradition fortsetzen.
Publiziert: 11.03.2021 um 20:58 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2021 um 14:58 Uhr
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Ist ab der nächsten Saison die Nummer 1: Philip Wüthrich.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Nun ist es also offiziell: Der SC Bern setzt nächste Saison voll auf Torhüter Philip Wüthrich (23). Der Finne Tomi Karhunen (31), der im Spätherbst 2019 verpflichtet wurde und stets ein sicherer Wert war, muss gehen. Für ihn kommt Daniel Manzato (37) aus Genf. Damit kann der SCB künftig wieder mit vier ausländischen Feldspielern agieren. Der Entscheid ist richtig, aber auch mutig.

Schon vor zwei Jahren ging der SCB nach dem Abgang von Leonardo Genoni mit dem Duo Niklas Schlegel und Pascal Caminada ein Wagnis ein. Und scheiterte hochkant. Schlegel, heute einer der besten Goalies der Liga, zerbrach am Druck in Bern und wurde im Dezember nach Lugano transferiert. Die Hypothek, die sich der SCB bis zu diesem Zeitpunkt eingehandelt hatte, war gross. Zu gross. Am Ende verpasste Bern als amtierender Meister gar die Playoffs.

4 Einsätze in 12 Spielen machen wenig Sinn

Noch weiss Philip Wüthrich nicht, wie es ist, vor 17'000 Fans zu spielen, die alle Siege sehen wollen und auch mal pfeifen, wenn die Leistung auf dem Eis nicht stimmt. Doch anders als bei Schlegel konnte man Wüthrich nun behutsam an die Aufgabe heranführen. Man gab ihm von Beginn weg Spiele, in welchen sich der junge Torhüter auszeichnen konnte. Und man nahm ihn aus der Schusslinie, als er in ein Leistungstief fiel. Auch wenn mit Blick auf die Zukunft vier Einsätze aus den letzten zwölf Partien kaum einen Sinn ergeben.

Dass Wüthrich mit Druck umgehen kann, zeigte er bereits in der Swiss League bei Langenthal, als der Ex-SCB-Junior nach der Verletzung von Stammkeeper Marco Mathis zur Nummer 1 aufstieg und die Oberaargauer 2019 bis zum Meistertitel führte. «Nie zuvor habe ich einen Torhüter erlebt, der in so jungen Jahren eine solche Ruhe ausstrahlte», zeigt sich Ex-Teamkollege Yves Müller (32) noch heute beeindruckt.

Wüthrich kann Tradition fortsetzen

Die SCB-Sportchefin und ehemalige Weltklasse-Torhüterin Florence Schelling sagt: «Philip Wüthrich ist mental sehr stark. Ein aufstrebender Goalie. Daniel Manzato wiederum ist sehr erfahren und hat bewiesen, dass er in dieser Liga bestehen kann. Die beiden ergänzen sich bestens.»

Die Chancen stehen gut, dass der 23-Jährige die ruhmreiche Goalie-Tradition beim SCB fortsetzen wird. Und mit Junior Andri Henauer (18), der bis 2024 verlängert hat und nächste Saison an La Chaux-de-Fonds ausgeliehen wird, steht bereits das nächste Talent bereit. Er soll in eineinhalb Jahren in die erste Mannschaft des SCB integriert werden.

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