Vom Lichtblick zum Türchenöffner
Ist Wüthrich wirklich der SCB-Goalie der Zukunft?

Philip Wüthrich ist beim SC Bern derzeit vor allem Türchenöffner. Alle wichtigen Spiele bestreitet der Finne Tomi Karhunen.
Publiziert: 25.02.2021 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2021 um 19:31 Uhr
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Philip Wüthrich hat nur zwei der letzten zehn Partien bestritten.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Während Monaten war Philip Wüthrich der Lichtblick beim SCB. Die Pleitenserie schien dem Goalie-Juwel nichts anhaben zu können. Druck? Ein Fremdwort für den 23-Jährigen. «Ich weiss nicht, ob er es überhaupt realisiert. Er zieht sein Ding durch, ist eiskalt», sagte Teamkollege Ramon Untersander im BLICK. Doch ausgerechnet jetzt, da es dem Team endlich besser läuft, spielt Wüthrich kaum mehr.

Nur noch zwei Mal durfte der Langenthaler Meister-Keeper von 2019 in den letzten zehn Partien ran. Ohne dabei zu überzeugen. Beim 3:6 gegen die Lions wehrte Wüthrich 81 Prozent aller Schüsse ab. Gegen Lausanne (6:5 n.V.) vor einer Woche gar nur noch 78 Prozent. Alle wichtigen Spiele bestreitet derzeit Tomi Karhunen (31). Der Finne, der auch im Cup-Final am Sonntag gegen den ZSC spielen soll, verleiht der Mannschaft Sicherheit und Stabilität.

«Müssen auch Spiele gewinnen»

«Er hat einen grossen Beitrag zu den Siegen geleistet. Das muss man akzeptieren», gibt Wüthrich zu. «Logisch, will ich öfter spielen. Doch es ist viel zu früh, um in meiner Karriere solche Ansprüche zu stellen.» Zur Erinnerung: Für Wüthrich ist es die erste Saison in der NL. Doch er ist Berns Goalie der Zukunft. Nächste Saison soll ihm – wie von BLICK im Januar angekündigt – Daniel Manzato (37) als Nummer 2 zur Seite stehen. Ist es nicht heikel, nun auf Karhunen zu setzen?

«Das kann sein», sagt Trainer Mario Kogler. «Ich weiss nicht genau, wie die Zukunftspläne des Klubs ausschauen. Doch wir können nicht nur Junge einbauen. Wir müssen auch Spiele gewinnen. Wir befinden uns im Hier und Jetzt. Die Saison abhaken, geht nicht. Tomi hat super gespielt. Man kann es ihm nicht verwehren, dies auch weiterhin zu tun.»

Wüthrich gibt sich selbstkritisch: «Das war sicher nicht mein bestes Spiel gegen Lausanne. Trotzdem lässt es sich abends leichter einschlafen, wenn man nicht mehr am Tabellenende steht.» Mit Karhunen verstehe er sich gut. «Ich hatte noch nie ein Problem mit einem anderen Goalie.»

Für Wüthrich ist klar: «Kommt die nächste Chance, muss ich bereit sein.» Das dürfte am Donnerstag oder am Freitag gegen Zug der Fall sein.

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