Davos – SCL Tigers 3:1
So lief das Spiel im Liveticker!
Das Spiel: Wer den Ehrgeiz von Félicien Du Bois kennt, weiss: Der 37-Jährige kehrt nur aufs Eis zurück, wenn er sich hundertprozentig fit fühlt nach seiner langwierigen Verletzung. Im Juli 2020 hatte sich der HCD-Verteidiger im Sommertraining beim Badmintonspielen die Achillessehne gerissen.
Ob er nochmals spielen kann oder seine Karriere Ende Saison ohne Einsatz beenden wird, war für Du Bois Mitte November noch ungewiss (im SonntagsBlick). «Ich habe viel Respekt davor, was es braucht, um das Niveau wieder zu erreichen», sagte er damals.
Dann die Erleichterung: Der Routinier gibt gegen die SCL Tigers sein Comeback – ein Jahr nach seinem letzten Ernstkampf! Als siebter Verteidiger wird Du Bois noch dosiert eingesetzt. Dass der Davoser Hintermannschaft seine Erfahrung aber gut tut, ist rasch spürbar. Nun liegt es nicht mehr nur am schwedischen Scharfschützen Magnus Nygren (30), Ruhe ins Abwehrverhalten zu bringen.
Das ist mit zunehmender Spieldauer umso nötiger. Denn die Bündner verpassen es nach dem 2:1, die Führung trotz guter Chancen noch auszubauen. Tigers-Goalie Ivars Punnenovs entschärft alles. Die einzige Unsicherheit des Letten mit Schweizer Lizenz ist jene vor dem ersten Gegentreffer, als er die Situation falsch einschätzt und Interims-Stürmer Lorenz Kienzle von hinter dem Gehäuse vors Tor passen kann.
Die besten Ausgleichschancen haben die Langnauer zur Mitte des Schlussdrittels im Powerplay. Doch da ist es an HCD-Keeper Sandro Aeschlimann, den Überblick zu behalten. Doch die Tigers bleiben dran, läuten immer mal wieder gefährliche Angriffe ein. Topskorer Ben Maxwell trifft dabei einmal nur den Pfosten.
Tigers-Trainer Rikard Franzén ersetzt Goalie Punnenovs 101 Sekunden vor Ende durch einen Feldspieler, doch die Emmentaler können das 2:2 nicht mehr erzwingen. Sie fassen die neunte (!) Niederlage in Folge.
Denn Nygren macht den Deckel drauf mit einem Treffer ins verlassene Tor. Und Félicien Du Bois? Er verlässt glücklich nach rund zehn Minuten Eiszeit und einem Sieg zum Einstand das Eis. (N.V.)
Der Beste: Nussbaumer (Davos). Setzt offensive Akzente, zeigt Spielwitz und bekommt Applaus für geblockte Schüsse.
Die Pflaume: Nilsson (Tigers). Zeigt schönstes Hockey – im freien Raum, fernab des Geschehens. Das bringt dem Team nichts.
Die Tore: 9. Egli (Kienzle, Knak) 1:0. 12. M. Wieser (Nygren/PP) 2:0. 13. Maxwell (Huguenin, Nilsson/PP) 2:1. 60. (59:36) Palushaj (Nygren/ins leere Tor) 3:1.
Biel – Lausanne 1:4
Das Spiel: Die Partie startet mit einem Aussetzer von Biels Toni Rajala. Bei bereits angezeigter Strafe gegen Teamkollege Pouliot leistet sich der Finne nach vier Minuten ein total überflüssiges Beinstellen in der Mittelzone. Der EHCB wehrt sich in doppelter Unterzahl zwar tapfer gegen den Rückstand, doch exakt als sich die Strafbanktür wieder öffnet, gehen die Gäste durch Bozon doch noch in Führung. Immerhin: Mit dem 1:1 in Überzahl macht Rajala seinen Bock gleich selber wieder wett.
Im Mitteldrittel dominiert der EHCB dann fast nach Belieben. Doch wie schon am Samstag beim 1:4 gegen Fribourg, als der zweite Abschnitt trotz Chancenplus mit 0:4 verloren ging, trifft erneut nur der Gegner. Bertschy und Emmerton werden nicht einmal ansatzweise gestört, letzterer erzielt völlig frei das 2:1. Davon erholen sich die willigen, aber glücklosen, Bieler nicht mehr.
Die Entscheidung fällt 64 Sekunden vor Schluss. Bertschy läuft aufs leere Tor zu und wird von Pouliot zu Fall gebracht. Die Konsequenz? Ein technisches Tor für die Waadtländer, welche erstmals nach vier Pleiten wieder jubeln dürfen.
Zu viel für Biel-Coach Lars Leuenberger, der von den Unparteiischen wegen Reklamierens vorzeitig in die Kabine geschickt wird. (C.S.)
Der Beste: Christoph Bertschy (Lausanne). Erst zwei Assists, dann das (technische) Tor zum entscheidenden 3:1.
Die Pflaume: Petteri Lindbohm (Biel). Dem Abwehrspieler fehlt beim 1:2 jegliche defensive Orientierung.
Die Tore: 6. Bozon (Bertschy) 0:1. 17. Rajala (PP) 1:1. 37. Emmerton (Bertschy, Bozon) 1:2. 59. Bertschy (technisches Tor) 1:3. 60. Genazzi (Gibbons, Hudon/PP2) 1:4.
Servette - Zug 3:4 n.V.
Das Spiel: Er litt in dieser Saison unter Ladehemmungen. Doch in der Verlängerung legt Lino Martschini alles, was er hat, in einen Slapshot. Und entscheidet die Partie mit seinem dritten Saisontreffer.
Dass die Zuger, bei denen Ex-NHL-Stürmer Justin Abdelkader ein Debüt ohne grosse Höhepunkte gibt, überhaupt in die Overtime gehen müssen, grenzt an ein Wunder. Zwei Drittel lang spielen sie die Genfer an die Wand. Angriff um Angriff rollt Richtung Servette-Tor und Schuss um Schuss prasselt auf den starken Goalie Gauthier Descloux ein. Doch trotz 62:24 Schüssen steht es nach 60 Minuten 3:3. Die Effizienz und Gradlinigkeit der Gastgeber ist dabei ebenso verblüffend wie die Klasse und Dynamik der Zuger Angriffe. (sr)
Der Beste: Lino Martschini (Zug). Ein Abend lang scheint das Tor für ihn vernagelt zu sein. Dann wird seine Hartnäckigkeit in der Verlängerung belohnt.
Die Pflaume: Eric Fehr (Servette). Lässt Simion beim 2:2 einen Augenblick zu viel Platz.
Die Tore: 12. Kovar (Klingberg) 0:1. 16. Le Coultre (Vermin/PP) 1:1. 24. Rod (Richard, Vermin) 2:1. 31. Simion (Kovar, Schlumpf) 2:2. 32. Albrecht (Stadler, Schlumpf) 2:3. 39. Moy (Jacquemet, Omark) 3:3. 63. Martschini (Senteler) 3:4.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |