Schwalbenkönig, Diva, Einzelkämpfer. Für Chris DiDomenico wurden schon so manche Bezeichnungen verwendet. Doch der Kanadier scheint bei Fribourg gezähmt – zumindest was sein Benehmen auf dem Eis anbelangt. Denn: Die erste Busse in dieser Saison für eine Schwalbe von Ende Oktober war seine letzte. Und auch seine Emotionen hat der 32-Jährige besser im Griff. Über letztere Thematik redet «DiDo» auch im Gegensatz zur ersten und unangenehmen.
Dass er seine Flug- und Showeinlagen sowie weiteren Unarten abgestellt hat, lässt der Gottéron-Stürmer unkommentiert. Dafür sagt er zu den kontrollierteren Emotionen: «Ich habe daran gearbeitet und gelernt, besser damit umzugehen.» Und: «Ich bin vielleicht etwas reifer geworden.»
Gleiches liess DiDomenico 2019 als Tigers-Spieler vor den Playoffs schon verlauten, fiel aber ab und an wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Und musste 2020 die Langnauer vor dem Saisonabbruch vorzeitig verlassen. Beim Klub machte man sich Sorgen, dass sich Teamkollegen von seinem Benehmen anstecken lassen könnten...
Der Einfluss von Trainer Dubé
Ähnliche Probleme kennt man derzeit in Fribourg nicht. «DiDo hat sich hervorragend ins Team integriert. Selbst wenn er überzählig war, hat er diesen Entscheid ohne Murren akzeptiert. Ich habe auch viel mit ihm gesprochen und offen kommuniziert», sagt Trainer Christian Dubé (43).
Die positive Konsequenz: Im Vergleich zu den letzten beiden Saisons hat DiDomenico seine Strafminuten mehr als halbiert! 2018/19 waren es in der Quali 134 Strafminuten, ein Jahr später noch 74. Und nun steht der Punktesammler bei erst 20 Strafminuten. «Auf der Strafbank kann ich keine Tore schiessen», sagt er. Die – nicht neue – Erkenntnis scheint auch wirklich angekommen zu sein.
Denn DiDo hat sich gesteigert und ist punktemässig auf dem Weg zu seiner bisher besten NL-Saison. «Er musste am Anfang seinen Platz finden. Das tat er aber schnell und ist heute ein sehr wichtiger Spieler in unserem Team. Auf dem Eis macht er jeden Mitspieler besser und in der Kabine stachelt er seine Mitspieler immer wieder an», so Trainer Dubé.