Dominik Kahun (28) war in der Quali der mit Abstand beste Skorer des SCB. Der Deutsche buchte 50 Punkte. Sein erster Verfolger Marco Lehmann hatte 18 Zähler weniger auf der Haben-Seite. Doch in den Playoffs? Da hat Kahun die Produktion komplett eingestellt. In keinem der fünf Viertelfinal-Partien gegen Zug brachte er es auf einen Punkt.
«Mir ist es egal, wenn ich keinen einzigen Punkt mache, wenn wir am Schluss gewinnen», sagte der Stürmer vor den Playoffs. Nur: Der SCB gewinnt im Moment nicht und darf sich beim Stand von 2:3 keine weitere Niederlage mehr leisten.
Auch wenn die Berner die Schraube vor allem in der Defensive anziehen müssen, dürften sie auch auf die Produktion ihres Top-Stürmers angewiesen sein, wenn die Playoffs nicht nur ein kurzes Abenteuer bleiben sollen.
«Er kann immer noch der Held werden»
Wer nun sagt, dass Kahun ein Schönspieler sei, der im rauen Klima der Playoffs untergehe, macht es sich viel zu einfach. Schliesslich hat der ehemalige NHL-Spieler in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er liefern kann, wenn es um die Wurst geht. Er war einer der Eckpfeiler des deutschen Nationalteams, das 2018 Olympia- und 2023 WM-Silber holte. Und bevor jemand auf die Idee kommt, Kahun als ewigen Zweiten abzustempeln: Mit München war er dreimal Meister. Auch in der National League hat er seine Playoff-Tauglichkeit schon gezeigt. Letzte Saison spielte er im Viertelfinal gegen Biel stark und skorte viermal.
Doch jetzt geht gar nichts mehr bei Kahun. Dynamik und Ausstrahlung aus der Quali sind verschwunden. Er scheint nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein und wirkt verkrampft. «Wir machen nichts anders, arbeiten nicht plötzlich weniger hart – aber die Lockerheit fehlt», sagte Kahun unlängst. «Der EVZ ist nicht dumm, er will unsere Linie ausschalten und macht einen guten Job.»
Trainer Jussi Tapola sagt: «Ich bin sicher, er ist frustriert über die Situation. Skorer wollen Punkte machen und dem Team helfen. Aber für uns spielt es keine Rolle, wer die Punkte macht. Alle müssen hart in der Offensive und in der Defensive spielen. In den Playoffs ist es oft so, dass es verschiedene Torschützen gibt. Da muss man einfach mental robust bleiben und sich bewusst sein, dass man immer noch der Held werden kann.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |