Darum gehts
- Lausanne hat zwar Heimvorteil, Titelverteidiger ZSC Lions ist aber Favorit
- Lausanne im Aufwind nach Comeback gegen Fribourg
- ZSC-Topskorer Andrighetto glänzt mit 19 Punkten in 11 Playoff-Spielen
Letztes Jahr war Lausanne nahe dran, konnte sich beinahe den ersten Titel der Klubgeschichte holen, scheiterte aber am Heimvorteil der ZSC Lions im siebten Spiel. Diesbezüglich hat sich die Ausgangslage für die Waadtländer verbessert. Sie haben die Quali auf Platz 1 beendet und könnten eine Finalissima vor dem eigenen, fanatischen Anhang bestreiten.
Gegen die SCL Tigers und Fribourg nutzte die Mannschaft von Geoff Ward den Heimvorteil im siebten Spiel und setzte sich durch. Lausanne ist zudem im Aufwind. Dass man die mentale Stärke hatte, die Serie gegen Gottéron nach einem 1:3-Rückstand zu drehen, stärkt die Zuversicht, zumal die Paradelinie mit Topskorer Antti Suomela und seinen Komplizen, Knipser Damien Riat und Ahti «der Ochse» Oksanen, zuletzt Feuer gefangen hat.
Ist Lausanne also reif für den ersten Titel? Ja, wenn da nur nicht die Lions wären. Der Titelverteidiger hat beim Sieg im Champions-League-Final gegen Färjestad ein Intensitätslevel erreicht, wie man es von einem Schweizer Klubteam noch nie gesehen hat. Spielen die Zürcher annähernd so stark, hilft Lausanne auch der Heimvorteil nichts.
ZSC hat zwei Serien ohne Schaden überstanden
Während die Romands in den Playoffs schon zahlreiche Stammspieler (Raffl, Bozon, Hügli und Heldner) verletzungsbedingt verloren haben, ist der ZSC unbeschadet über die Runden gegen Kloten und Davos gekommen und hat noch Talente in der Hinterhand. In Sachen Kadertiefe hat Zürich einen Vorteil. Zudem sind die Topspieler, allen voran Sven Andrighetto (19 Punkte in 11 Spielen), in beneidenswerter Form. Und Meister-Keeper Simon Hrubec (33) ist weit erfahrener als Playoff-Neuling Kevin Pasche (22).
Wenn es einem Team zuzutrauen ist, die Formel «Qualisieger = Meister» zu knacken, dann sind es die Lions. Sie waren auch das letzte Team, das ohne Heimvorteil (2018 in Lugano) Meister wurde, und sie haben zuletzt in Davos rechtzeitig ein Zeichen in der Fremde gesetzt. Apropos Zeichen: Drei Tage vor dem CHL-Final gewann das Team von Marco Bayer im Februar in Lausanne (4:3 n. P.).
Blick-Prognose: Die ZSC Lions setzen sich in sechs Spielen durch.