So verabschiedet sich Ambühl von seinem HCD
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Mami zu Tränen gerührt:So verabschiedet sich Ambühl von seinem HCD

Gefasster Ambühl über seine letzten HCD-Momente
«Die Gefühle kommen vielleicht noch»

Für Captain Andres Ambühl ist der blaugelbe Vorhang gefallen. Der 41-Jährige beschreibt seine letzten Minuten im HCD-Dress. Und sagt, ob er für die WM noch um einen Platz in der Nati kämpfen wird.
Publiziert: 11.04.2025 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2025 um 10:26 Uhr
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Arm in Arm fahren HCD-Captain Andres Ambühl (l.) und Marc Wieser nach der 4:6-Niederlage im sechsten Halbfinal-Spiel gegen die ZSC Lions Richtung Fans.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Andres Ambühl beendet HCD-Karriere mit Tor im letzten Spiel
  • Emotionaler Abschied für Ambühl und Wieser mit stehenden Ovationen
  • Gehts mit der Nati noch weiter für die Davos-Legende?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Kameras sind praktisch unentwegt auf ihn gerichtet, alle Augen sowieso. In den letzten Momenten seiner HCD-Karriere werden alle Regungen von Andres Ambühl beobachtet. Auch seine Eltern Annamargreth und Andres sitzen auf der Tribüne. Dass der 41-Jährige in seinem letzten Spiel für Davos noch ein Tor schiesst, sei ein Geschenk für die Fans, wird er eine halbe Stunde nach dem Match sagen, «aber das Tor kam zu spät». Es ist das 3:6, eine Wende, um Saisonende und Halbfinal-Out zu verhindern, gelingt den Bündnern nicht mehr.

Ambühl verabschiedet sich mit Ablenker-Tor von der HCD-Bühne
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HC Davos – ZSC Lions 4:6:Ambühl verabschiedet sich mit Ablenker-Tor von der HCD-Bühne

Stehende Ovationen, Ambühl- und Wieser-Gesänge, das Rampenlicht gehört den beiden abtretenden Spielern. Das Handshake zwischen den Mannschaften dauert seine Zeit, die Zürcher Spieler umarmen die beiden Oldies, geben ihnen Glückwünsche mit auf den Weg. Danach drehen sie Ehrenrunden unter Applaus. Marc Wieser (37), der seinem Vater und treuen Fan Roman noch einen Stock reichen wird, wirkt emotionaler. Tränen schimmern in den Augen. «Es war eine schöne Zeit», sagt der Stürmer, «in den letzten Sekunden des Spiels habe ich an jene Menschen gedacht, die mich all die Jahre unterstützt haben.»

HCD-Fans bescheren Marc Wieser Hühnerhaut-Abschied
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Zusammen mit Ambühl:HCD-Fans bescheren Marc Wieser Hühnerhaut-Abschied

Und Ambühl? Er sieht es gewohnt pragmatisch. «Schon zehn Minuten vor Schluss sah man, dass es das letzte Spiel sein wird. Wir haben nochmals alles versucht.» Vergeblich. Sein unermüdlicher Kampfgeist wird von Teamkollegen und Gegnern herausgestrichen. Der HCD-Captain verkörpert ihn. Seine Gefühle in den Schlussminuten? Nach der Sirene?

Ambühl bleibt auch bei solchen Fragen gelassen. «Ich habe einfach gespielt und nicht gross über alles nachgedacht. Jetzt ist halt Endstation.» Hat es der Rekordhalter überhaupt realisiert, dass seine Klub-Karriere fertig ist? Trotzdem keine Tränen? «Ja, ich realisiere es schon. Ich bin so gefasst, weil ich in der Saison genug Zeit hatte, um mich auf diesen Moment vorzubereiten. Diese Gefühle kommen vielleicht noch.»

«Jetzt ist es wirklich vorbei»
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Ambühl zum HCD-Abschied:«Jetzt ist es wirklich vorbei»

Bei Fragen nach der fernen Zukunft winken beide Spieler so kurz nach Match-Ende ab. Wieser witzelt, dass er nächste Saison auch als Fan auf der Tribüne sein werde. Ambühl weiss, dass er sich im Herbst ausgiebig Zeit nehmen kann für sein liebstes Hobby, die Jagd. Doch etwas will man noch wissen vom Publikumsliebling: Ist er noch motiviert, um in der Nati um einen WM-Platz zu kämpfen? «Wenn ich ein Aufgebot bekomme, dann gehe ich gerne.» Das weiss auch Nati-Trainer Patrick Fischer.

HCD-Headcoach Josh Holden wünscht seinem verdienstvollsten Spieler noch Auftritte mit der Nationalmannschaft. Ambühls Abschiedsgespräch wird daher eines der ersten sein, das er führt. Was er einem Spieler dieses Formats noch sagen wird? Er zuckt mit den Schultern und scherzt, dass er sich vielleicht einfach ein Trikot von ihm signieren lasse. «Es war eine Ehre, ein Teil der Karriere von Ambühl und Wieser gewesen zu sein», ergänzt Holden ernst, «beide sind Gewinner.»

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