Darum gehts
- Andres Ambühl erhält Chance auf 20. WM-Teilnahme für die Schweiz
- Nati-Coach Fischer bestätigt Aufgebot für Ambühl nach Playoff-Ende
- Die HCD-Legende könnte am 1. Mai in Kloten den letzten Heim-Auftritt haben
Es wäre seine 20. WM-Teilnahme. Andere Hockey-Nationen würden einem so verdienstvollen Spieler wie Andres Ambühl den Garderobenplatz per se frei halten. Vielleicht auch die Schweiz. Doch wer Ambühl kennt, weiss: Der 41-Jährige will nicht aus sport-romantischen Gründen aufgeboten werden, sondern weil er zu den 25 Besten gehört und sich den Platz mit seiner Leistung verdient hat.
Das tut der Davoser derzeit. Nach verhaltener Saisonstart-Phase, in der er auch aufgrund seiner zugeteilten Rolle in der vierten Sturmlinie nicht wie gewohnt zur Geltung gekommen ist, hat sich Ambühl beharrlich nach vorne gespielt. Seine Präsenz ist wieder da. In diesen, seinen letzten Playoffs geht er als Leader voran. Diese Vorbild-Rolle ist ihm ohnehin gewiss. Das ist auch Nati-Headcoach Patrick Fischer nicht verborgen geblieben.
Zur «Causa Ambühl» ist er schon vor der WM 2024 ständig befragt worden. Damals betonen Fischer und Nati-Direktor Lars Weibel, dass Ambühl nicht von sich aus die Segel streichen und einem Aufgebot immer Folge leisten würde. Im Umkehrschluss heisst das, dass also der Nati-Trainer Ambühls internationale Karriere beenden müsste.
Daher die Frage an Fischer: Wird der mehrfache Rekordhalter und Meister in die Nati-Camps berufen? Die gute Nachricht für alle Ambühl-Fans: «Ja, sobald für Davos die Playoffs enden, Büeli gesund ist und er will, wird er ein Aufgebot bekommen.» Fischer liefert gleich noch die Begründung dafür: «Alle letztjährigen Silberhelden haben sich die Chance verdient, für diese WM um einen Platz kämpfen zu können. Da gehört Andres dazu.» Ein WM-Ticket auf sicher hat aber noch kein Spieler.
Nun könnte man spekulieren, dass ein 41-Jähriger so wenige Wochen vor dem WM-Turnier nicht aufgeboten wird, um ihn dann kurz vorher noch aus dem Kader zu streichen. Obwohl dies bei ausgeschiedenen Halbfinalisten noch vorkommen kann. Eingeladene Finalisten hingegen müssen den Kaderschnitt vor der WM in der Regel nicht mehr fürchten.
Es gibt sogar noch die Hoffnung, dass Ambühl nach dem HCD-Saisonende einen Heim-Auftritt im Nati-Dress haben könnte: Am 1. Mai spielt die Schweiz das Auftakt-Spiel der Betano Hockey Games in Kloten gegen Schweden. Das wäre dann wohl sein Abschied auf Schlittschuhen auf Schweizer Eis.