Nino Niederreiter ist in der Churer Weststrasse in sehr behüteten, aber nicht wirklich luxuriösen Verhältnissen aufgewachsen. Wegen dieser bodenständigen Prägung ist der Sohn eines Spenglers auch nicht abgehoben, als er im Sommer 2018 einen mit 26 Millionen Dollar dotierten Fünfjahresvertrag unterzeichnen konnte. Der zweifache WM-Silbermedaillengewinner übernachtete auch nach diesem Mega-Deal regelmässig ganz bescheiden in seinem Kinderzimmer.
Doch in Zukunft wird der Flügelstürmer der Carolina Hurricanes während seiner Heim-Urlaube standesgemäss residieren. Der 27-Jährige, der seit zwei Jahren mit der Zürcher Jus-Studentin Cecilia Schuler liiert ist, baut unweit seines Elternhauses auf rund sechshundert Quadratmetern ein prächtiges Eigenheim.
Wenn alles nach Plan läuft, wird «El Ninos» Traumhaus in drei Wochen bezugsbereit sein. Doch Nino wird frühestens im Herbst in seine Churer Villa einziehen. Grund: Weil in der NHL am 14. Juli der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden dürfte, fliegt Niederreiter nächste Woche zurück nach Nordamerika.
Gemeinsam mit 14 NHL-Legionären aus Osteuropa hat unser Goalgetter eine Lösung gefunden, wie er die Corona-Quarantäne umgehen kann. «Wenn ich mit einem herkömmlichen Linien-Flug von Europa in die USA reisen würde, hätte das nach der Landung in Washington acht Tage in der Quarantäne zur Folge. Aber wer nach einem negativen Corona-Test vor dem Abflug mit einem Privat-Jet einreist, muss nicht in die Quarantäne. Und weil ich dadurch wertvolle Trainingszeit gewinnen kann, habe ich mich entschieden, gemeinsam mit mehreren Spielern aus Tschechien einen Privat-Jet zu chartern.»
Charter-Flug für NHL-Stars
Aber wie tief müssen die NHL-Millionäre für diesen exklusiven Flug über den Grossen Teich ins Portemonnaie greifen? «Meine tschechischen Kollegen haben sehr gute Beziehungen zu einem hockeybegeisterten Flugzeugbesitzer, der uns die Maschine zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung stellt. So kostet mich dieser Trip nicht mehr als ein Business-Ticket im Linienflug.»
Niederreiters Vorfreude auf die Rückkehr in die USA ist trotz diesem «Schnäppchen» nicht ungetrübt. «Es ist nach wie vor unklar, wann die Stanley-Cup-Playoffs wirklich beginnen werden. Und die Vorstellung, dass die Spiele vor leeren Tribünen ausgetragen werden, fällt mir persönlich immer noch ziemlich schwer. Ich habe zuletzt im Fernsehen ein Fussball-Geisterspiel geschaut, ich fand das nicht wirklich cool.»
Die Besitzer der NHL-Teams würden aber uncool reagieren, wenn sie sich aufgrund eines Abbruchs der Saison Millionen von TV-Geldern ans Bein streichen müssten. Deshalb sollen die Playoffs spätestens im August gestartet werden. Niederreiters Hurricanes würden in der ersten Runde auf die New York Rangers treffen.