Die Stars in der NHL werden gut bezahlt. Das Durchschnittseinkommen eines NHL-Spielers ist so auf 3,98 Millionen US-Dollar gestiegen. In den Top 10 der Topverdiener figuriert diese Saison mit Timo Meier als Nummer 8 auch ein Schweizer. Sein neuer 8-Jahres-Vertrag bei den New Jersey Devils über total 70,4 Millionen bringt ihm diese Saison 12 Millionen ein, die Hälfte davon durch einen Teil seines Signing Bonus.
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Nun ist es nicht so, dass der 27-jährige Appenzeller den ganzen Betrag für sich behalten könnte. Sein Steuersatz beträgt 49,05 Prozent. 39,11 Prozent gehen an den Staat und 9,88 Prozent an den Heim-Bundesstaat New Jersey. Dazu kommt die «Jock Tax», die Spieler aus US-Teams bei jedem Gastspiel in einer amerikanischen Stadt entrichten müssen. So werden Meier, wenn er am Mittwoch mit den Devils in Philadelphia antritt, 27'055 Dollar abgenommen.
So bezahlt Meier, wie der Steuerrechner von capfriendly.com zeigt, diese Saison 5,856 Millionen Steuern, und ihm bleibt «nur» noch ein Netto-Lohn von 6,114 Millionen.
Zusammen bezahlen die zehn NHL-Schweizer diese Saison über 23 Millionen Dollar an Steuern.
386'000 mehr Steuern pro Jahr nach Transfer
Die Unterschiede an den NHL-Standorten sind erheblich. So lebt Nashville-Captain Roman Josi (33) im Steuer-Paradies. Tennessee erhebt, wie Texas, Florida, Nevada und der Bundesstaat Washington, keine zusätzlichen Steuern. So muss der Berner, bei dem diese Saison ein Lohn von 9 Millionen zu Buche steht, «nur» 39,94 Prozent Steuern oder knapp 3,6 Millionen bezahlen. In den kanadischen «Steuer-Höllen» Ottawa, Toronto und Montréal würde ihm der Steuervogt jährlich nahezu 1,2 Millionen mehr abknöpfen.
So bezahlt sein Kumpel Nino Niederreiter (31) jährlich 386'000 Dollar mehr, nachdem er vor einem Jahr von Nashville nach Winnipeg transferiert wurde.
Dazu kommt, dass das Leben als NHL-Spieler alles andere als billig ist. Spieler müssen noch ihren Agenten (in der Regel 3 bis 5 Prozent des Bruttolohns), einen Personal Trainer, Ernährungs- und Steuerberater, Versicherungen oder Sportlernahrung berappen. Und ein junger Sportler mit Millionen-Einkommen gönnt sich meist etwas: eine mondäne Wohnung, ein rassiges Auto, eine Luxusuhr, flotte Klamotten.
Dazu kommt der Gruppendruck, wenn die Spieler bei Auswärtsspielen gemeinsam essen gehen. Da ist dann oft ein nobles Steak House angesagt – und man ist auch beim Trinkgeld grosszügig oder wenn es darum geht, die Rechnung der jungen Teamkollegen, die noch wenig verdienen, zu übernehmen. Apropos: Zum Ende der Saison bezahlen die Spieler auch den Physios, Materialwarten, Masseuren und Betreuern, die nicht gut bezahlt sind, ein Trinkgeld – ein Grossverdiener blättert da gerne einen fünfstelligen Betrag hin.
Spieler, die nicht zu den Topverdienern gehören, tun gut daran, ihre Ausgaben im Griff zu behalten. Denn die Löhne werden nur während der Saison – alle zwei Wochen – ausbezahlt.