Die dritte Turnier-Woche der Euro Hockey Tour ist gespielt. Positiv ist: In acht von neun Partien spielte die Nati mit den hochkarätigen Gegnern auf Augenhöhe mit. Sogar wenn sie, wie nun im Februar, eine enorm junge Equipe schickt. Es gibt kaum Spieler, die abfallen. Weil eben auch unsere Liga durch die sechs Ausländer nochmals besser geworden ist. Der tägliche Rhythmus und die Anforderungen höher sind.
Doch die sechs Ausländer sind für die Nati nicht nur Segen, sondern vor allem auch Fluch. Dass mit dem 1:2 nach Verlängerung am Sonntag gegen Tschechien inzwischen sechs Spiele in Folge verloren gegangen sind, hängt ebenso damit zusammen. Denn in diesen liess sich in den Schlüsselphasen kein Spieler finden, der den Unterschied ausmachen kann. Die Unterschiedsspieler in der Liga haben eben selten einen Schweizer Pass. «Wenn es zählt, das Richtige tun, macht eben den Unterschied zwischen gut und top», sagt Nati-Trainer Patrick Fischer gegenüber SRF.
Nur fünf Schweizer in den Top 35
Es kann daher nicht erstaunen, dass die Nati abgesehen vom verrückten Spiel am Donnerstag gegen Finnland (5:6 n.P.) zu wenig Tore schiesst. Bis zu Mike Künzles einzigem Treffer gegen Tschechien kam es gar zu einer Durststrecke von 147 Minuten ohne Treffer. Und während einer fünfminütigen Überzahl gegen die Tschechen gelang kein einziger gefährlicher Abschluss.
Zufall ist das nicht: In den Top 35 der aktuellen Skorerliste lassen sich gerade mal fünf (!) Schweizer finden: 7. Tyler Moy (41 Punkte), 17. Dario Bürgler (36), 18. Gregory Hofmann (36), 24. Inti Pestoni (35), 28. Ramon Untersander (34). Der beste Liga-Skorer der Nati bei diesem Zusammenzug war Fabrice Herzog, der mit 21 Punkten auf Rang 86 liegt!
Nati-Trainer Fischer genervt
Nati-Trainer Patrick Fischer ist sich der Problematik natürlich vollauf bewusst: «Wenn ich die Skorerliste anschaue und in den Top 50 nicht weniger als 40 Ausländer sehe, dann regt mich das auf! Aber es soll uns antreiben und nicht dazu verleiten zu sagen, dass es zu viele Ausländer hat. Wir müssen einfach besser werden!»
Klar würde es der Nati helfen, wenn mehr Schweizer in ihren Klubs Powerplay spielen würden. Aber Ausrede sei dies keine. Vielmehr sagt Fischer: «Mein Wunsch ist es, dass sie bei uns gut im Powerplay performen und dann auch im Klub dort spielen. Deshalb nervt es mich, wenn wir es nicht zustande bringen.»