Die Wachablösung auf der Torhüterposition der Schweizer Nati ist absehbar. Hinter den Routiniers Leonardo Genoni (35) und Reto Berra (36) drängen mehrere jüngere Goalies nach. Im aktuellen Aufgebot für die Beijer Hockey Games in Zürich und Malmö (Sd) sind Sandro Aeschlimann (28, Davos), Melvin Nyffeler (28, Lakers) und Ludovic Waeber (26, ZSC).
Aeschlimann komplettierte letzte Saison das Goalie-Trio für Olympia und die WM. Nyffeler kam an der WM 2021 zu zwei Einsätzen. Waeber debütierte erst im letzten Dezember beim Heimturnier in Fribourg. Für ihn ist die Voraussetzung bei seinem Klub im Vergleich zu Aeschlimann und Nyffeler aufreibend.
Waeber steht im Schatten des Tschechen Simon Hrubec (31) und nur ungefähr alle zwei Wochen mal im Kasten. «Es ist eine schwierige Situation», bestätigt der Fribourger. Aber er habe sich darauf einstellen können, weil es mit der Erhöhung der Ausländer-Anzahl absehbar gewesen sei. «Es bringt nichts, zu viel darüber nachzudenken. Ich will lieber bereit sein, wenn ich die Chance bekomme.»
Nyffeler dagegen ist der Rückhalt der Lakers, die mit ihrer Konstanz überzeugen und zur Spitzengruppe gehören. Er ist die klare Nummer eins, hat 34 Partien gespielt. Sein Ziel ist, «auch in der Nati künftig eine tragende Rolle spielen und sich für WM-Spiele empfehlen zu können». Wenn es zum Generationenwechsel im Nati-Tor kommt, möchte Nyffeler ein Wörtchen mitreden. Er kommt im Klub zu genug Spielpraxis, hat aber eine klare Meinung zur Ausländer-Thematik: «Wohin sich das Schweizer Hockey diesbezüglich entwickelt hat, ist vor allem für die Torhüterposition bedenklich».
Dass er deswegen im Nachteil ist, denkt Waeber nicht: «In den Trainings läufts, ich fühle mich gut». Zwölf Tage nach seinem letzten Ernstkampf darf er heute in der Swiss Life Arena gegen Weltmeister Finnland ran. Aeschlimann kommt am Samstag gegen Schweden zum Einsatz, Nyffeler am Sonntag gegen Tschechien.