Keine nichtssagende Floskel ist es, wenn Trainer und Spieler im Vorfeld von Wettkämpfen die Wichtigkeit eines gelungenen Starts beteuern. Speziell bei WM-Turnieren ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage äusserst hoch.
Als Beispiel dient uns die bisher längste Siegesserie eines helvetischen Teams überhaupt auf höchster Stufe. Diejenige des Sensationszweiten der Eishockey-WM 2013. Einmal ins Rollen gekommen, kann eine gut funktionierende Truppe schwer gestoppt werden. Ist durchaus menschlich. Denn noch intensiver als Normalos sehen sich Athleten von Gefühlen der Unsicherheit respektive der Bestätigung gesteuert.
Was bei einem gelungenen Einstieg in die Spiele genau geschieht? Der Sportler erfährt zunehmend ein gesundes Gefühl der Unbesiegbarkeit. Es übernimmt gewissermassen ein Autopilot die Kontrolle – als Folge mehrerer aneinandergereihter, kleiner Erfolgserlebnisse. Diese innere Siegeswelle ist fortan kaum mehr aufzuhalten. Sie führt dazu, dass es einen Spieler plötzlich mehr erstaunt, wenn ein Torhüter seinen Schuss pariert, als wenn daraus ein Tor resultiert. Ohne hemmende Selbstzweifel ist ein 100-prozentiges Abrufen der Leistung vorprogrammiert.
Alles in allem ein unverrückbares Zeugnis dafür, wie die viel besungene graue Masse zwischen den Ohren sämtliche Talente und Muskelkräfte der Welt locker übertrumpft.
Nach über 2 Jahren WM-Abstinenz dürften die Hockey-Nationen darauf brennen, etwas Signifikantes zu erreichen. Weil eigentlich prägen sich praktisch nur Bravourleistungen im Langzeitgedächtnis des Volkes ein.
Auch wenn unsere Nati die Rekordserie von 9 Siegen von vor 8 Jahren nicht übertrifft: Mit einer Medaille wäre ihr ein Ehrenplatz auf dem Olymp in unseren Hockeyherzen gewiss.