Die Schweizer Nati hat einen Trainer, der sich nicht hinter politischen Parolen versteckt, der nicht tiefstapelt und Pleiten nicht radikal schönredet. Die Ziele kommuniziert Fischer ohne Netz und doppelten Boden: Der Halbfinal soll es sein. Auch jetzt, ohne Verstärkungen aus der NHL.
Umsetzen müssen das die Spieler. Weil sie (wie wir alle) das Ergebnis ihrer Umgebung sind, stehen nicht nur sie auf dem Prüfstand, sondern auch die Liga, die ihr gewohntes Umfeld darstellt: die National League. Die bietet mit ihren kurzen Reisen und hohen Löhnen eines der attraktivsten Arbeitsumfelder des globalen Eishockeys.
Was die National League aufgrund messbarer Parameter (Resultate) nicht bietet, ist internationale Wettbewerbsfähigkeit, obwohl sie hinter der NHL und der KHL die teuerste Liga der Welt ist. Auf der internationalen Bühne beissen sich Schweizer Teams immer die Zähne aus, wenn die Intensität in den K.o.-Spielen der Champions League zunimmt. Gegen Teams aus Schweden, Finnland, Tschechien und Deutschland.
Sollte Fischer nun in Peking nur mit Spielern aus der obersten Schweizer Liga den Halbfinal eines grossen Turniers erreichen, wäre das nicht nur unlogisch, sondern ein Exploit, ja fast ein Wunder. So was schaffte die Schweiz bisher nur ein Mal: bei der Weltmeisterschaft 1992 in Prag.