So frech verwandeln die Deutschen den letzten Penalty
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Stich ins Nati-Herz:So frech verwandeln die Deutschen den letzten Penalty

Im Eishockey und im Fussball
Die Schweiz ist Meister des verpassten K.o.-Schlags

Grosse Turniere, grosse Hoffnungen, grosse Chancen. Und immer wieder bleibt danach das grosse Bedauern. Ob im Eishockey oder im Fussball – unseren Nationalteams fehlt noch der Killerinstinkt.
Publiziert: 05.06.2021 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2021 um 10:04 Uhr
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Der Deutsche Dominik Kahun jubelt nach seinem versenkten Penalty vor der Schweizer Bank.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Stephan Roth

Jetzt oder nie! Dieses Gefühl hatten Natis in den letzten Jahren oft. So wie zuletzt an der Eishockey-WM in Riga, als man eine vielversprechende Vorrunde mit fünf Siegen aus sieben Spielen zeigte und dann aber im Viertelfinal gegen Deutschland (2:3 n.P.) Mut und Nervenstärke vermissen liess.

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Es war ein Déjà-vu für die Schweizer Sportfans. Bereits bei Olympia 2018 war es der Hockey-Nati so ergangen – damals unterlag man dem Erzrivalen aus Deutschland 1:2 nach Verlängerung. Zurück blieb damals wie heute das Gefühl der Reue über eine verpasste Chance. Die Deutschen holten sich in Pyoengchang jene Medaille, von der die Schweizer geträumt hatten.

Nun kann man sagen, dass die Nati wenig später WM-Silber geholt hat. Damals hatte man aber eine andere mentale Ausgangslage: Wie schon beim Medaillengewinn 2013 (Viertelfinal Tschechien, Halbfinal USA) konnte man in den K.o.-Spielen gegen Gegner (Finnland und Kanada) antreten, gegen die man wenig zu verlieren hatte und auch bei einer Niederlage erhobenen Hauptes hätte heimkehren können. Doch gegen Deutschland? Da war die Fallhöhe weit grösser. Und die Nerven hielten nicht, man scheiterte (wie auch 2010), weil man versuchte, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen und in Passivität verfiel.

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Der Weg ist richtig, aber noch nicht zu Ende

Auch der Quervergleich zum Fussball passt ins Bild. Da hat man in den letzten 15 Jahren viermal den Achtelfinal erreicht. Stets scheiterte man. Dreimal gegen Teams, gegen die man nicht als Aussenseiter antreten konnte: 2006 an der WM gegen die Ukraine (0:0, 0:3 n.P.), an der EM 2016 gegen Polen (1:1, 4:5 n.P.) und zuletzt an der WM 2018 gegen Schweden (0:1). Bezeichnend, dass der beste Auftritt 2014 als Underdog gegen Lionel Messi und seine Argentinier (0:1 n.V.) gelang.

Gegen Gegner auf Augenhöhe, wie sie Deutschland im Eishockey oder Schweden im Fussball verkörpern, fehlt den Schweizern noch der Killerinstinkt. Das ist eine Frage des Kopfs und hoffentlich nur eine der Zeit, bis man auch diesem Bereich den entscheidenden Schritt nach vorne macht. Dass die Schweizer Teams mit dem Anspruch in grosse Turniere steigen, bis zum Schluss dabei zu sein, ist sowohl im Hockey wie im Fussball immer noch relativ neu. Der Weg stimmt, die Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen. Und die nächste Chance kommt: Im Fussball beginnt nächsten Freitag die EM.

Blick-Kommentar: Schwacher Auftritt nach starker Vorrunde

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