Es waren nur 44 Sekunden, die die Schweizer Nati vom Halbfinal-Einzug trennten an der letzten Weltmeisterschaft in Riga (Let). Stattdessen schossen sich die Deutschen im Penaltyschiessen eine Runde weiter. Dieses Ausscheiden war brutal bitter. Und hallte dementsprechend noch lange nach. Auch bei Nati-Trainer Patrick Fischer. «Ich habe das Spiel noch 100 Mal angeschaut», gesteht er.
Die Niederlage schmerzte den 46-Jährigen, weil die Schweizer Nati ein Mega-Turnier gespielt habe. «Sie hat mich persönlich geärgert, weil ich geglaubt habe, unsere Denkweise sei fest verankert. Doch daran können wir nun wachsen.» Denn Fischer hat seine Lehren daraus gezogen. Es sei eine mentale Geschichte gewesen, dass man im Schlussdrittel zu passiv geworden sei. Seine Forderung: «Unser Killer-Instinkt muss besser werden.»
Auf eine erste Revanche – zumindest am Freundschafts-Turnier Deutschland-Cup (Samstag, 14.30 Uhr) –, mussten die Schweizer nun fünf Monate warten. «Wir spielen oft gegen die Deutschen und schlagen sie auch oft, vor allem in der Vorbereitung», so Fischer. Die letzten beiden wichtigen Duelle an der WM (Viertelfinal, 2:3 n.P.) und bei Olympia 2018 in Pyeongchang (Vor-Viertelfinal, 1:2 n.V.) gingen verloren. Vier von fünf Testspiele dazwischen gewannen die Schweizer.
Umgekehrt wäre es Fischer natürlich lieber gewesen. «Doch wenn uns diese schmerzhaften Niederlagen weiterbringen, helfen sie uns. Denn wollen wir uns eines Tages Weltmeister nennen, müssen wir daraus etwas lernen.»