Josis Tränen im Interview gehen ans Herz
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«Alles für die Schweiz»:Josis Tränen im Interview gehen ans Herz

2013, 2018 oder 2024
Welches Silber strahlt am hellsten?

Innert elf Jahren hat die Nati dreimal WM-Silber gewonnen. Und jedes Mal ist es schmerzhafter, dass es nicht für Gold gereicht hat.
Publiziert: 27.05.2024 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 17:21 Uhr
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«Wir hätten diesen Pokal so gerne heimgebracht», sagt Nati-Captain Roman Josi.
Foto: imago/ActionPictures
Stephan Roth aus Prag

Die Aussage von Patrick Fischer (48) zeigt, wie weit es die Nati gebracht hat. «Jetzt haben wir genug von diesen Silbermedaillen», sagt der Nati-Coach. Und Captain Roman Josi (33) sagt: «Dreimal im Final, dreimal nicht gewonnen. Dieses Mal ist es schon sehr hart.»

Doch welche der drei Silbermedaillen strahlt am hellsten? Jene von 2013 in Stockholm, jene von 2018 in Kopenhagen oder jene, die man jetzt in Prag erobert hat? Das Silber von 1935 in Davos lassen wir da mal aussen vor.

Einen besonderen Platz in der Schweizer Hockey-Geschichte wird immer die Heldentat von 2013 haben. Sie war Gold wert. Stockholm wird so lange alles überstrahlen, bis die Schweiz dereinst erstmals Weltmeister sein wird.

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2013 war der grosse Durchbruch

Sean Simpson und sein Team schrieben damals ein Hockey-Märchen. «Das erste Mal war es total überraschend», erinnert sich Fischer, der damals als einer der Assistenten des Kanadiers dabei war. Auch Josi, der nun wie Fischer, Nino Niederreiter und Reto Berra dreimal WM-Silber geholt hat, sagt: «Es war eine Mega-Überraschung, dass wir so weit gekommen sind.»

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Die Nati holte damals die erste Medaille seit 60 Jahren und der bronzenen von 1953. Damit konnte sich das Schweizer Hockey im Konzert der Grossen etablieren. Es war der Durchbruch. Und die Messlatte wurde danach höher gelegt. Allein mit dem Erreichen des Viertelfinals war es von da an nicht mehr getan.

Doch an wen geht die Silbermedaille unter den Silbermedaillen? 2018 reicht nur für Bronze auf diesem Podest. Dies, obwohl man näher am Titel dran war – Kevin Fiala vergab in der Verlängerung die goldene Chance und im Penaltyschiessen musste sich das Fischer-Team zum zweiten Mal Schweden geschlagen geben.

«Wir hätten diesen Pokal so gerne heimgebracht»

«In Kopenhagen waren wir extrem nahe dran. Das war sicher auch sehr hart. Aber in diesem Jahr hatte ich wirklich das Gefühl – so wie wir gespielt haben mit unserem Team –, dass wir dieses Spiel gewinnen», sagt Josi nach der Niederlage gegen Tschechien (0:2) geknickt. «Wir hatten alle daran geglaubt. Es ist schwierig zu akzeptieren, dass es nicht geklappt hat. Wir hätten diesen Pokal so gerne heimgebracht.» Und Fischer sagt: «Diesmal wussten wir, dass wir reif sind für den Schritt. Wir haben es in der Mannschaft gespürt, dass wir es machen können.»

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Auch wenn die Enttäuschung bei den Spielern jetzt wohl noch grösser ist als bei den ersten beiden Finalniederlagen, schnappt sich Prag 2024 Platz 2 auf dem Schweizer Silber-Podest. Der Druck, der nach dem Scheitern in den letzten Jahren bei dieser WM auf dem Team und vor allem Fischer lag, war immens. Mannschaft und Trainer hielten ihm stand. Allein der lang ersehnte Viertelfinal-Sieg gegen Erzrivale und Angstgegner Deutschland war emotional Gold wert.

Der dramatische Halbfinal-Sieg gegen die stark besetzten Kanadier im Penaltyschiessen mit Teufelskerl Leonardo Genoni im Tor gehört zu den absoluten Highlights der Schweizer Hockey-Geschichte. Und im Final verlangten Josi & Co. in einer Partie, die Nino Niederreiter mit einem Schachspiel verglich, den Tschechen alles ab.

«Die Spieler haben dem Land gezeigt, was es heisst, füreinander einzustehen», sagt Fischer und verspricht: «Wir geben nicht auf.» Der Gold-Traum ist grösser denn je. Klappt es nächstes Jahr in Stockholm? Oder 2026 daheim in Zürich? Die Mannschaft hat von der Altersstruktur den Zenit noch nicht überschritten. Doch Josi warnt: «Man weiss an einer WM nie, wann man wieder in einem Final ist. Es ist ein extrem langer Weg, um dahin zu kommen.»

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