Die Emotionen könnten unterschiedlicher nicht sein. Laute Musik dröhnt aus der Lakers-Garderobe, singende Spieler drinnen, johlende Fans draussen. Und ein scheidender Trainer Jeff Tomlinson, der eine Träne verdrücken muss nach dem sensationellen Einzug in den Playoff-Viertelfinal.
Vor der Biel-Kabine gedrückte Stimmung. Es ist ein Mix zwischen Enttäuschung über die eigene (Nicht-)Leistung – und dem Frust über jene der Schiedsrichter. Man hadert, redet von «Phantomstrafen». Gemeint ist jene von Mike Künzle (25. Minute), der Roman Cervenka mit dem Stock hinten in die Beine schlägt, der SCRJ-Topskorer danach aber zu übertrieben fällt. Sowie jene (korrekte) nur eine halbe Minute später für zuviele Spieler auf dem Eis. Der Ausgleich fällt, das Momentum wechselt die Seite.
Tritte gegen Kabinentür
Um ihrem Ärger über die Unparteiischen Luft zu machen, wählen Biels Sportchef Martin Steinegger und Verwaltungsrat Ueli Schwarz nicht zufällig den Gang genau vor der Kabinentür der Schiedsrichter. Sie toben – aber vor der Tür, denn die Regel besagt, dass man bis 20 Minuten nach Spielende keinen Kontakt zu den Refs suchen darf.
Offiziell will Steinegger keine Stellung beziehen, er lässt lieber die Spieler reden. Sie sind primär verantwortlich für das Out. «Die Lakers haben es gut gemacht, wir sind angerannt», sagt Stürmerstar Damien Brunner. Und bevor er sich zu verhängnisvollen Worten betreffend der Schiri-Leistung hinreissen lässt, macht er kehrt, tritt zweimal wuchtig gegen die Garderobentüre und geht rein.
Besonnener – oder vielleicht noch starr vor Schreck – ist Jung-Captain Janis Moser. «Es ist nicht das Saisonende, das wir wollten», sagt der 20-Jährige, «der letzte Biss, die letzte Präzision fehlte. Wir fanden die Momente nicht für entscheidende Aktionen.» Und er muss zugestehen, dass das regelmässige Hadern mit Entscheiden der Refs auf dem Eis «vielleicht einen kleinen Einfluss hatte» auf ihren Fokus. Keinen guten jedenfalls.