Die Niederlage war bitter. Die Kölner Haie gaben am Sonntag gegen Ingolstadt eine 4:2-Führung aus der Hand und verloren noch 4:5 – mit nur fünf verbliebenen Abwehrspielern. Denn ihr Kult-Captain Moritz Müller musste die Wende als Zuschauer verfolgen: Nach 70 Sekunden hatte der Verteidiger einen Restausschluss für einen Check gegen den Kopf von Philipp Krauss kassiert. Dafür wurde Müller am Montag für drei Spiele gesperrt.
Diese Nachricht verkam allerdings zur Randnotiz. Denn ein widerlicher Post hatte den 37-Jährigen nach der Niederlage in Aufruhr versetzt. Unter ein Foto von Müller und seinen drei Töchtern auf dessen Instagram-Profi hatte ein Nutzer zunächst ein Messer sowie einen Blutstropfen gepostet und danach noch Worte dazu geschrieben, die fassungslos machen: «Ich würde diese Würmer für so ein schreckliches Spiel von dir töten.»
Müller selbst machte diese Mordandrohung in einer Insta-Story öffentlich, schrieb dazu: «Egal, was ist, sowas geht einfach nicht.» Auch sein Klub reagierte umgehend. Die Kölner Haie machten auf ihrer Homepage deutlich, was sie von dieser verbalen Attacke halten: «Dieser Vorfall stellt in unseren Augen einen klaren und absolut grenzüberschreitenden Angriff auf die Werte und das Modell des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft dar.»
Die Haie sichern ihrem Star- und Nationalspieler Müller jegliche Unterstützung zu. «Wir sind fassungslos und schockiert, wie Menschen dazu in der Lage sind, solche Drohungen gegenüber anderen Menschen auszusprechen. Zusammen mit den Behörden geht es nun darum, die Verantwortlichkeiten dieser widerlichen Aktion festzustellen und strafrechtliche Konsequenzen zu prüfen», schreibt der Klub weiter. Solidarität spürt Müller auch von Haie- sowie Hockey-Fans aus allen Teilen des Landes, die den Droh-Kommentar verurteilen.