Die Lugano Ladies machen turbulente Monate durch. Vor einem Jahr kündigte das Team der höchsten Frauen-Liga seinen Rückzug aus der Women's League an. Bereits damals waren finanzielle Schwierigkeiten der Grund. Im Mai 2023 teilten die Südtessinerinnen plötzlich wieder mit, dass sie doch nicht von der Bildfläche verschwinden, weil diverse neue Sponsoren gefunden werden konnten.
Dann der Schock zwei Wochen vor Saisonstart: Der damalige Präsident wurde verhaftet, er hatte den Klub in eine finanzielle Schieflage gebracht, ein Betrag zwischen 50'000 und 100'000 Franken fehlte. In letzter Sekunde konnte das Loch gestopft werden, und die Lugano Ladies starteten voller Hoffnung in die Saison. Doch losgeworden sind sie die Geldsorgen anscheinend nicht.
Dem Frauen-Team, das seit 2018/19 nicht mehr dem Verein Hockey Club Lugano und der Hockey Club Lugano AG untersteht, drohen die Mittel auszugehen. Anders kann man den Hilferuf auf der Spenden-Plattform «I believe in you» nicht deuten. «Helft uns, auf dem richtigen Weg zu bleiben!», lautet der Titel ihrer Kampagne.
Das Spendenziel ist mit 15'000 Franken angegeben, als erste wichtige Etappe wären 9000 Franken vonnöten. «Dieser Betrag wird zur Deckung der Reisekosten verwendet, die zum Abschluss der Meisterschaft erforderlich sind.» Weitere Unterstützung wird für die Gehälter der Spielerinnen und Staff-Mitglieder oder Wohnungsmieten benötigt. Bisher sind beinahe 8000 Franken zusammengekommen.
In der Meisterschaft ist die Qualifikation abgeschlossen, in die Playoffs (mit Bern, Zürich, Ambri, Neuenburg) haben es die Lugano Ladies als Zweitletzte der Tabelle nicht geschafft. Sie spielen ab Samstag noch eine Platzierungsrunde gegen Fribourg, Davos und Langenthal. An die Auswärtsspiele stehen also lange Fahrten an.
Auch sportlich haben die finanziellen Sorgen zu Problemen geführt. Waren es zum Saisonauftakt noch 19 Spielerinnen in der Aufstellung, sind aktuell gerade mal zwei Blöcke übriggeblieben, mit zwölf Spielerinnen.