Noch vor einigen Wochen spielte Alina Müller (25) in der Schweiz. 54 Zuschauer verloren sich in der Cornèr Arena in Lugano, als sich die Weltklassespielerin mit einem Hattrick und drei Assists beim 9:1-Sieg von den ZSC Lions verabschiedete.
Danach ging es nach Boston in die neue Frauen-Profiliga PWHL, wo das Zuschauer-Interesse andere Dimensionen erreicht. In der Stadt an der Ostküste liegt der Zuschauerschnitt bei 4026. Der Liga-Rekord wurde in St. Paul (Minnesota) mit 13'316 Fans aufgestellt.
«Es ist a dream come true, dass ich als Profi spielen kann in Boston», sagte Müller, die fünf Jahre an der Northeastern University studierte und spielte, in einem charmanten Mix aus Deutsch und Englisch unlängst zu Blick. Ein Traum ist für sie wahr geworden. Dann fügte sie an: «Die Schweiz hat sicher noch Nachholbedarf.»
16'392 Fans sahen Müller & Co. zaubern
Als Nummer 3 war die Winterthurerin, die 2014 mit 15 in Sotschi Olympia-Bronze geholt hatte, gedraftet worden. Und nach den ersten sechs Spielen ist sie mit 1,50 Punkten pro Spiel (2 Tore, 7 Assists) beste Skorerin der Liga. Das sollen ihr Kevin Fiala & Co. erst einmal nachmachen.
So konnte es auch nicht erstaunen, dass Müller zum NHL-Allstar-Game-Event, das an diesem Wochenende in Toronto über die Bühne geht, eingeladen wurde. Und auch da liess sie sich in der Nacht auf Freitag nicht lumpen und trumpfte gross auf, als die Frauen in einem 3-gegen-3-Spiel ihr Können vor 16'392 Fans zum Besten gaben. Müller stand dabei im Team King, das mit 5:3 gegen das Team Kloss gewann. Überstrahlt wurden alle von Ottawa-Verteidigerin Savannah Harmon, die einen Hattrick und zwei Assists buchte.
Während Müller bei den Frauen als einzige Europäerin dabei war, wurden Josi & Co. übergangen. Auch Kurashev rutschte nicht nach. Obwohl sein Teamkollege Bedard wegen eines Kieferbruchs forfait geben musste, wurde kein Blackhawks-Spieler nachnominiert, womit Chicago als einziges Team keinen Vertreter in Toronto hat. Am Samstag spielen die vier Teams, welche die Captains Matthews, McDavid, MacKinnon und die Hughes-Brüder Jack (verletzt) und Quinn mit Unterstützung von Prominenten wie Justin Bieber und Michael Bublé in Pausenplatz-Manier wählten, ebenfalls 3 gegen 3 (live auf MySports 8, ab 21 Uhr). Als Erster wurde Tampa-Star Kutscherow von den Hughes-Brothers gewählt.