Saisonstart der Women’s League, die neu acht Teams umfasst
Die Lugano Ladies sind vorerst gerettet

Zwei Wochen nach der Verhaftung des Präsidenten ist klar, dass die Lugano Ladies in die Saison starten können. Finanzielle Löcher wurden gestopft. Was in der höchsten Schweizer Frauen-Liga sonst noch für Schlagzeilen gesorgt hat.
Publiziert: 16.09.2023 um 16:49 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2023 um 16:56 Uhr
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Die Thurgauerinnen holten letzte Saison gegen Lugano Meisterschafts-Bronze.
Foto: freshfocus
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Das Schweizer Frauen-Eishockey rückt verstärkt ins Rampenlicht. Dafür hat ein Aufschwung in den vergangenen Monaten gesorgt. Da passte die Meldung zwei Wochen vor dem Saisonstart, dass der Präsident der Lugano Ladies wegen finanzieller Straftaten verhaftet worden ist, nicht zur positiven Aufbruchstimmung.

Der 44-jährige Italiener, der dem Frauen-Klub erst seit einigen Monaten vorstand, hatte ihn in eine arge finanzielle Schieflage gebracht. CEO Flavia Petrimpol machte in der «La Regione» keinen Hehl daraus, dass ein Betrag zwischen 50’000 und 100’000 Franken fehlt. Der Grund: Der Verhaftete sprach den Lugano Ladies Investitionen. Doch das Geld traf nie ein.

Ihre Saison-Teilnahme stand auf der Kippe. Nun eine erste Entwarnung: Zwei Tage vor dem Start der Saison bestätigten die Lugano Ladies dem Verband schriftlich, dass ihr Spielbetrieb dank zweier neuer Sponsoren gesichert ist. Vorerst.

Einbezug der Grossklubs

Der HC Lugano hat sich nach der Verhaftung des Ladies-Präsidenten klar und deutlich vom Frauen-Team distanziert und betont, dass dieses seit 2018/19 «nicht mehr dem Verein Hockey Club Lugano und der Hockey Club Lugano AG untersteht». Andere Schweizer Grossklubs hingegen bekennen sich neu stark zum Frauen-Hockey.

So wurde Bomo Thun in die Organisation des SC Bern integriert und spielt fortan unter dessen Flagge. Der HCD hat die Thurgau Ladies übernommen, die nun in Davos ansässig sind. Mit Fribourg ist nach dem Aufstieg der Frauen-Truppe ein weiterer Grossklub in der Women’s League vertreten. Ambris HCAP Girls stiegen bereits letzte Saison auf. Komplettiert wird die Achter-Liga von den ZSC Lions, Langenthal und Neuenburg. «Der Einbezug der Grossklubs war der Schlüssel für diesen Aufschwung», ist Paolo Angeloni, Director Leagues und Cup bei Swiss Ice Hockey, überzeugt.

Nicht nur die verbesserten Bedingungen steigern die Qualität der Women’s League, sondern auch der Umstand, dass die Einstellung der professionellen Frauen-Liga PHF in Nordamerika erstklassige Ausländerinnen in die Schweiz gespült hat. Die Liga-Dominatorinnen der ZSC Lions, denen letzte Saison mit dem Meistertitel und dem Cup-Sieg das Double gelang, werden herausgefordert. Vor allem von den Bernerinnen sowie den erstarkten HCAP Girls. Das treibt sie an. «Titelgewinne gehören zu unserer DNA», freut sich Angelika Weber, die ZSC-Frauenverantwortliche, auf die Challenge.

Women's League: Samstag, 16. September: Bern – Fribourg, 16.30 Uhr, Blick.ch. Davos Ladies – HCAP Girls, 18.30 Uhr. 

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