Die Welt ist verrückt geworden. Kaum spricht man von Peking und der Pandemie im Präteritum, melden sich die Russen im Futur sieben rückwärts. Die nächste Eishockey-WM? Ohne Russen. Selber schuld, der rote Sack. Aber was soll das? Eishockey-WM war doch immer mit Russen?
Am Horizont lauert aber schon das nächste Schlagloch für die mentale Volksgesundheit: Fussball-WM beim Katari (auch ohne Russen, ist hier aber egal). Im Dezember. Fussball-WM hat aber nicht im Winter zu sein, weil Fussball-WM ist im Sommer. Sofa belegt, Dauerglotze, Fenster offen, Exoten gegen Weltmeister, Bier aus Büchsen, egal wer spielt, man will alles sehen. Die erste Runde ist die beste, weil den ganzen Tag gekickt wird. Auch das: vergällt. Warum keine WM in England, wo Fussballplätze immer schon da waren? Darum: Fifa. Gier. Profitmaximierung. Korruption. Auf den Rest ist gepfiffen, zum Beispiel auf den Verstand (ging verloren, irgendwo zwischen Präteritum und Futur).
Was bleibt? Das Spassbad. Der Zirkus. Spielen Sie Lotto oder Mühle, bloss nicht Schach (ist aber gerade hip). Oder noch besser: Schauen Sie dem EHC Biel beim Eishockey zu (so wie der SCB am Dienstag). Da darf man für zwei oder drei Stunden (je nach Sehschärfe der Schiedsrichter) einfach abschalten, geniessen und sich erquicken, wenn Damien Brunner oder Luca Cunti Sport zelebrieren, herumtollen, sich in den Armen liegen, kombinieren, tricksen und einander zuzwinkern. Fast wie früher, als alles noch besser war. Es gibt tatsächlich das Früher, das besser war (nicht das bessere Früher, das nur dem schlechten Gedächtnis geschuldet ist). Ist noch gar nicht so lange her. Das war damals, als noch nicht alle verrückt waren.