Nati-Trainer Fischer über die Niederlage im WM-Final
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«Wut, Enttäuschung und Leere»:Nati-Trainer Fischer über die Niederlage im WM-Final

Das Power-Ranking der Nati
Kevin Fiala funktioniert als Quell der Inspiration

Die WM ist passé, die Eishockey-Nati hat uns bis zum Schluss von Gold träumen lassen. Hier kommt das finale Power-Ranking zum Auftritt der Schweizer in Tschechien.
Publiziert: 27.05.2024 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 13:11 Uhr
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Für Fiala ist die Silbermedaille ein schlechter Lohn für eine überragende WM.
Foto: Getty Images
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Das Power-Ranking der Silberhelden als Abschlusszeugnis der Weltmeisterschaft.

1

Kevin Fiala, Stürmer, Note 6

Bekommt als MVP des Turniers die Bestätigung für herausragende Leistungen. Vorbild für Angriffslust, Raffinesse, Trickserei; betätigt sich zwischendurch gar als Raufbold. Eine Inspiration für NHL-Aspiranten.

2

Roman Josi, Verteidiger, Note 6

Sorgt schon vor seiner Ankunft dafür, dass den Mitspielern Flügel wachsen. Sorgt nach seiner Ankunft dafür, dass alle sehen können, warum. Zieht die Nati durch die Vorrunde und macht den Dänen mit einem Kurvenlauf nach Odermatts Vorbild klar, was Sache ist. 

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3

Leonardo Genoni, Goalie, Note 6

Macht gegen die Kanadier im Halbfinal Sachen, die mindestens für zwei oder drei Siege gereicht hätten: die wohl spektakulärste Vorstellung eines Schweizer Torhüters in der Geschichte der Schweizer Torhüter. Auch im Final mit Sachen, die für einen Sieg gereicht hätten, chancenlos gegen Pastrnaks Direktschuss.

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4

Nico Hischier, Stürmer, Note 6

Muss sich im Final lange Zeit mit lästigen Abwehraktionen gegen die Angriffswut der Tschechen ins Zeug legen. Legt sich danach mächtig ins Zeug, um doch noch irgendwie den Ausgleich zu erzwingen, was selbst mit der Brechstange nicht gelingen will. Demonstriert den Mitspielern, was von Mittelstürmern in der NHL gefragt ist.

5

Nino Niederreiter, Stürmer, Note 6

Veredelt seine Auftritte als Wuchtbrumme mit dem 2:0 gegen die Kanadier im Halbfinal. Nutzt seine Wasserverdrängung, um Räume für seine Mitstreiter zu öffnen. Löst bei gegnerischen Abwehrspielern den Schutzreflex aus, immer zweimal über die eigenen Schultern zu schauen.

6

Christoph Bertschy, Stürmer, Note 6

Macht sich in Ostrava bei den Deutschen unbeliebt, als er sie mit zwei Toren vom Irrglauben befreit, in K.o.-Spielen übermächtig zu sein. Erzielt seine anderen beiden Tore gegen Dänemark, was denen allerdings ziemlich egal war: Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen. 

7

Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5,5

Überbietet als einziger Schweizer neben Roman Josi die Schallmauer von 20 Minuten Eiszeit pro Partie, nutzt während dieser Zeit jeweils sämtliche Stilmittel, um der Welt seine Abwehrkünste zu demonstrieren. Hat mit +8 die beste Plus/Minus-Bilanz aller Schweizer.

8

Dean Kukan, Verteidiger, Note 5,5

Sieht sich im Spiel um Gold wutentbrannten Angriffen ausgesetzt, die er allesamt ins Leere laufen lässt. Bei Pastrnaks Tor dann machtlos, weil er dabei auf der Bank sitzt. Zementiert seine Position als erster Verteidiger hinter den NHL-Abwehrgiganten Josi und Siegenthaler.

9

Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5,5

Wird im Spiel um Gold vom tschechischen NHL-Stürmer Palat und der Bande ins Sandwich genommen, was für eine kurze Unterbrechung sorgt, weil dabei das Plexiglas in Brüche geht. Sorgt sonst ohne Unterbrechung dafür, dass sich Roman Josi auf seinen Nebenspieler verlassen kann.

10

Sven Andrighetto, Stürmer, Note 5,5

Nutzt seinen Auftritt als letzter Schütze, als im Penaltyschiessen gegen die Kanadier im Halbfinal ein Tor gefragt ist. Zielt und trifft dann oben rechts und liefert damit die Steilvorlage für Goalie Genoni, den letzten Versuch der Kanadier zu entschärfen.

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11

Calvin Thürkauf, Stürmer, Note 5,5

Nimmt Schwung auf, als er zwischen Andrighetto und Bertschy ins richtige Fahrwasser gerät. Eine Variante, die man vielleicht früher im Turnier hätte versuchen können. Mit einem Tor und drei Assists schrammt der beste Schweizer Skorer der Meisterschaft allerdings knapp an der Bestnote vorbei.

12

Romain Loeffel, Verteidiger, Note 5,5

Gerät in den K.o.-Spielen physisch in den Grenzbereich, stürzt sich aber trotzdem todesmutig in jeden Zweikampf. Spezialist für raffinierte Zuspiele in die Spitzen, liefert sieben Skorerpunkte (2 Tore, 5 Assists) und eine Bilanz von +2.

13

Andres Ambühl, Stürmer, Note 5

Wird in seinem 336. Länderspiel vom tschechischen Rabauken Radko Gudas auf die Hörner genommen und zu einem Vorwärtssalto mit halber Drehung gezwungen, nur die Landung kann er nicht stehen. Lässt dafür den Versuch des ersten Fragestellers nach Rücktrittsgedanken gekonnt ins Leere laufen. Büeli national bleibt international, bis ihm einer das Gegenteil beweisen kann. 

14

Sven Senteler, Stürmer, Note 5

Der Chef der EVZ-Delegation überzeugt mit Weitsicht und klugen Entscheidungen. Ein Empfehlungsschreiben für weitere Aufgebote.

15

Christian Marti, Verteidiger, Note 5

Sprecher der Mannschaft, wenn Interviews gefragt sind, die nicht aus einem Sammelsurium für Phrasendrescherei stammen. Robust, zuverlässig, gut am Puck. Marti kanns. 

16

Tristan Scherwey, Stürmer, Note 5

Ein Tor wie 2018 gegen die Kanadier, über das man sechs Jahre später noch spricht, gelingt Scherwey bei diesem Turnier nicht. Trotzdem ein Fixposten in der auf Krawall gebürsteten Energielinie. 

17

Gaëtan Haas, Stürmer, Note 5

Nach der Verletzung im Auftaktspiel gegen Norwegen kommt der Bieler Mittelstürmer nicht zu seinem üblichen Rendement. Offensiv harmlos, Gesamtleistung gut, pflichtbewusst und engagiert. 

18

Akira Schmid, Goalie, Note 5

Krönt seinen Kurzeinsatz gegen Österreich mit der wichtigen Parade gegen Rossi kurz vor Schluss. Gegen die Finnen dann mit einer astreinen Leistung.

19

Sven Jung, Verteidiger, Note 4,5

Zur Stelle, wenn er vom Trainer für ein paar Kurzeinsätze aufs Eis beordert wird. Verzichtet auf Firlefanz und Strafen und beendet das Turnier mit einer Bilanz von +2. 

20

Fabrice Herzog, Stürmer, Note 4,5

Hat seinen besten Moment, als er Tschechiens Goldtorschützen Pastrnak im Final auf offenem Eis mit einer Körpercharge zu einem Rückwärtssalto mit halber Schraube zwingt. Bilanz: +4. 

21

Dario Simion, Stürmer, Note 4,5

Erledigt seine Aufgabe tapfer und mit Hingabe, verliert aber im verdichteten Klima zu viele Scheiben leichtfertig. Irgendwie auch ein Spiegelbild der EVZ-Saison: Genügend bis gut, aber für eine bessere Note fehlt ein Moment, der haften bleibt.

22

Philipp Kurashev, Stürmer, Note 4,5

Während Viertel- und Halbfinal gesund und spielbereit, aber auf der Tribüne. Steht im Final plötzlich wieder auf dem Eis. Ansonsten ein unauffälliges Turnier des Stürmers der Chicago Blackhawks.

23

Michael Fora, Verteidiger, Note 4

Schwach zu Turnierbeginn, nach einer Denkpause im Eisbad inspirierter. Das Fragezeichen hinter seinem Aufgebot bleibt stehen, sorgt in Puckbesitz dafür, dass man reflexartig das Gesicht in den Händen vergräbt und das Beste hofft. 

24

Ken Jäger, Stürmer, Note 4

Wird nach der Rückkehr von Haas zum fünften Rad am Wagen. Kann die zuletzt erstklassigen Leistungen auf Klubebene auf diesem Niveau noch nicht bestätigen.

25

Reto Berra, Goalie, Note 4

Wer hier mit dabei ist, ist Teil einer Erfolgsmannschaft. Betätigt sich im Hintergrund als Animateur und geht in Trainings auch mal als Feldspieler aufs Eis. Das ist Hingabe.

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