Im Februar steht das Olympia-Turnier in Peking an. Und um die chinesische Eishockey-Nati ist eine heisse Diskussion entbrannt. Denn die Nummer 32 der Weltrangliste ist kaum konkurrenzfähig.
Gegen die Teams aus Kanada, den USA und Deutschland mit ihren NHL-Stars drohen epochale Kanterniederlagen. Der Rekord, den die Kanadier 1924 gegen die Schweiz (33:0) in Chamonix aufstellten, könnte wackeln.
Deshalb überlegt man sich beim Weltverband IIHF, das Männer-Turnier ohne den Gastgeber auszutragen. «Diese Frage stellt sich wirklich», sagt der neue Präsident Luc Tardif. «Einem Team zuzusehen, das 0:15 geschlagen wird, ist für niemanden gut. Nicht für China und nicht fürs Eishockey.»
Die IIHF will sich nun die Chinesen genauer anschauen und Ende Oktober entscheiden. Als Nachrücker stehen die Norweger im Raum. Diese hatten beim letzten Duell 2005 die Chinesen mit 25:1 gedemütigt.
Hinter Serbien, Kroatien, Australien und Spanien
Die Chinesen haben in den letzten Jahren nicht die erhofften Fortschritte erzielt. Daran änderte auch das zwischenzeitliche Engagement des Schweizers Köbi Kölliker vor drei Jahren nichts. «Mit einem solch tiefen Niveau habe ich nicht gerechnet», sagte der Entwicklungshelfer über die sonderbare Auswahl, um die er sich in der Schweiz kümmerte, die auch aus Quereinsteigern bestand.
Bei der letzten WM 2019 in Belgrad belegte China in der drittklassigen Divison II hinter Serbien, Kroatien, Australien und Spanien Platz 5.
Internationales Eishockey
In Pyeongchang 2018, als die NHL-Profis fehlten, hatte Gastgeber Südkorea, der weit stärker einzustufen ist als China, einzig gegen die Schweiz (0:8) schlecht ausgesehen und sich gegen Kanada (0:4) und Tschechien (1:2) achtbar aus der Affäre gezogen.
Lediglich das koreanische Frauen-Team, in das auch Spielerinnen aus Nordkorea integriert wurden, war völlig chancenlos geblieben, so dass sich der damalige IIHF-Boss René Fasel über den 8:0-Sieg der Schweizerinnen ärgerte. Ein noch grösserer Gesichtsverlust dürfte man den Chinesen nun ersparen, zumal man es sich nicht mit dem hochinteressanten Markt mit 1,4 Milliarden Menschen verscherzen will.