Vanessa Bryant ist ausser sich vor Wut. Einen Monat nach dem ersten Todestag von Kobe Bryant sieht sie einen Post von US-Schauspielerin Evan Rachel Wood, die vor kurzem schwere Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Ex-Freund Marilyn Manson erhob.
«Was passiert ist, ist tragisch. Mir bricht das Herz, wenn ich an Kobes Familie denke. Er war ein Held im Sport. Er war auch ein Vergewaltiger. Und diese Wahrheiten können alle nebeneinander bestehen», schrieb die 33-Jährige am 26. Januar. Also am Jahrestag des Helikopter-Unglücks, bei dem die NBA-Legende, seine 13 Jahre alte Tochter Gianna und sieben weitere Menschen ihr Leben verloren.
Kobe Bryants Witwe gab nun eine deutliche Antwort. «Ihr falscher, unempfindlicher, diffamierender und verleumderischer Tweet ist abscheulich und, gelinde gesagt, beunruhigend», schreibt Vanessa Bryant zu einem Screenshot von Woods Nachricht.
«Eine Anschuldigung macht niemanden schuldig»
«Ein solches Verhalten ist Teil der Gründe, warum unschuldige schwarze Männer wegen Verbrechen ins Gefängnis gehen, die sie nicht begangen haben. Eine Anschuldigung macht niemanden schuldig. SIE KENNEN DIE FAKTEN DES FALLES NICHT!»
Die gleiche Nachricht schickt sie auch an Dokumentarfilmerin und Disney-Erbin Abigail Disney. «Ich habe bisher nichts zu Kobe Bryant gesagt. Da ich der Meinung war, es müsse etwas Zeit vergehen, bis ich mich da einmische. Aber ja, es ist Zeit dafür, dass der Vorschlaghammer herauskommt. Der Mann war ein Vergewaltiger. Komm damit klar», schrieb Disney.
Anklage wurde fallen gelassen
Kobe wurde 2003 angeklagt. Eine 19-jährige Hotelangestellte bezichtigte ihn wegen sexueller Übergriffe. Weil sie sich aber im Verlauf des Gerichtsverfahrens weigerte, auszusagen, liess die Staatsanwaltschaft die Anklage fallen. Später brachte sie eine Zivilklage gegen Bryant ein. 2005 wurde diese aussergerichtlich beigelegt.
Die Vergewaltigungsvorwürfe waren bereits ein Thema, weil die Journalistin Felicia Sonmez von der «Washington Times» nur wenige Stunden nach dem Bryant-Unglück einen Tweet darüber absetzte. Sie wurde suspendiert und erhielt Morddrohungen. Mittlerweile darf sie aber wieder für die Zeitung arbeiten.